Finde ich mich durch Freiheit oder durch Dienen?

Finde ich mich durch Freiheit oder durch Dienen?
Wie Martin Luther zwischen Bob Dylan und John Lennon geriet
05.02.2017 - 07:05
19.02.2017
Pfarrer Reinhold Truß-Trautwein
Über die Sendung

Ende der siebziger Jahre findet in der Popgeschichte ein prominenter Liederstreit statt. "Gotta serve somebody" – Du musst jemandem dienen; am besten Jesus! Oder "Serve yourself" – Diene dir selbst!

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Jedem Menschen wird mit seiner Geburt die Frage mitgegeben: Wer bist du und wer möchtest du sein? So machen wir uns alle auf die Suche, sobald wir laufen, denken und fühlen gelernt haben. Wir fragen: Finde ich mich, indem ich mich auf mich selbst konzentriere? Oder auf andere? Das sind, grob gesprochen, die beiden großen Wege, die es gibt.

 

Auf dem einen Weg sucht man sich selbst bei sich selbst. Man versucht, für sich möglichst viel Freiraum zu schaffen, damit man sich selbst gut entfalten kann. Das Schlüsselwort dafür lautet Freiheit. Danach kann man streben, unabhängig davon ob man Christ ist oder nicht. Als Christ kann man sich dabei allerdings vom Apostel Paulus bestärkt fühlen. Er hat geschrieben: „Zur Freiheit hat euch Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen.“

 

Nun zu dem zweiten Weg. Er führt über die Anderen zu sich selbst. Man sieht sich als Teil eines größeren Zusammenhangs. Darin findet man zu seinem eigenen Leben durch die Aufgaben, die man erfüllt. Und durch die Verantwortung, die man übernimmt. Das Schlüsselwort dafür lautet Dienen. Danach kann man streben, unabhängig davon ob man Christ ist oder nicht. Als Christ kann man sich dabei allerdings von einem biblischen Vers von Petrus bestärkt fühlen: „Dienet einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“

 

Heute können viele ganz gut wählen, welchen Weg sie gehen wollen. Das war nicht immer so. Insbesondere in den Anfangsjahren der Popmusik wurde heftig darum gerungen. Etwas vom damaligen Konfliktpotenzial spürt man in einem Song der Popgruppe The Animals: Sein Titel lautet: It´s my Life – Es ist mein Leben.

 

„Es ist mein Leben und ich werde tun, was ich will. Bedräng mich nicht. Es mein Verstand und ich werde denken, was ich will.“

 

In diesem Song aus der Anfangszeit der Popmusik, steckt viel vom Trotz der damaligen Zeit. Man versteht ihn nur, wenn man weiß, wogegen er sich damals wendete: In den Jahrhunderten davor gab es für die meisten Menschen keinen Weg der Freiheit. Es gab nur den Weg des Dienens. Denn das Leben war bereits mit der Geburt in weiten Teilen vorgezeichnet. Die Rolle der Mädchen war es, Mütter zu werden. Die Rolle der Jungen war es, Ernährer von Familien zu werden. Meist blieben dabei die Kinder nahe an dem, was die Eltern getan hatten. Handwerker-Kinder wurden Handwerker. Bergarbeiter-Kinder wurden Bergarbeiter. Die Lebensentwürfe waren meist geprägt von Konventionen und harter Arbeit. Dem gegenüber verlief das Leben in Adels-Familien oft komfortabler. Aber auch dort wartete von Geburt an ein enges Geflecht an Konventionen und Regeln. Diese Erwartungen besonders gut erfüllen, machte damals ein gelungenes Leben aus.

 

Das klingt heute, in Zeiten eines ausgeprägten Individualismus, fremd und fern. Wie konnten die Menschen damit zufrieden sein? Wie konnten sie leben und auch glücklich sein, indem sie nur das taten, was sie sollten? Indem sie dienten?

 

Der Protest dagegen kam in den 1960er Jahren laut und hart. Eine neue Generation junger Leute träumte anders von einem erfüllten Leben als ihre Vorfahren. Und für diese Zeitenwende fanden sie auch einen neuen Klang: Die Popmusik. Zu einer ihrer Leitfiguren machten sie den Sänger Bob Dylan. Seine Songs brachten das damalige Lebensgefühl zum Ausdruck. Einer ganz besonders: „The Times they are Changing“ – Die Zeiten ändern sich.

 

„Kommt, ihr Mütter und Väter im ganzen Land. Und kritisiert nicht, was ihr nicht verstehen könnt. Eure Söhne und Töchter sind außerhalb eures Kommandos. Eure alte Straße altert rapide. Bitte geht runter von der neuen, wenn ihr nicht mithelfen könnt, denn die Zeiten ändern sich. (Die Linie ist gezogen, der Fluch ist gesprochen. Wer jetzt der Langsamste ist, wird später schnell sein, wie die Gegenwart später Vergangenheit sein wird. Die Ordnung löst sich schnell auf. Und der Erste jetzt wird später der Letzte sein, denn die Zeiten ändern sich.)“

 

Die Jungen protestierten vor dem Hintergrund von zwei Weltkriegen. In ihnen hatte der Weg des Dienstes in die Irre geführt. Viele sogar in den Tod. Die Treue und die Ergebenheit von Millionen Menschen waren für falsche Ziele missbraucht worden. Große Worte, die bis dahin einen guten Klang gehabt hatten, waren beschmutzt worden. Worte wie Dienen, Treue, Ehre und Hingabe. Gegen diese alten Begriffe formierte eine neue Generation ihren Protest. Sie sehnte sich nach Freiheit und nach Individualität. Dafür war bald ein passender Begriff gefunden: Selbstverwirklichung. Man verwirklicht sich selbst, indem man seinen persönlichen Bedürfnissen möglichst viel Raum verschafft.

 

Auf der Suche danach geriet vieles ins Zwielicht, was von früher und veraltet zu sein schien: Institutionen, Regeln, Konventionen. Dazu gehörten auch der Glauben und seine irdischen Vertreterinnen, die Kirchen. Beide galten vielen jungen Leuten als Instrumente, die Menschen klein und gefügig zu halten. Viele kritisierten, der Glaube an Gott vertröste nur auf das Jenseits. Er halte Menschen davon ab, jetzt ihr Glück zu verwirklichen. Der eigene, junge Fokus lag aber genau darauf, jetzt und selbst und für sich das Leben in die Hand zu nehmen.

 

Da hinein setzte ausgerechnet Bob Dylan, die musikalische Galionsfigur der Protest-Generation, einen ganz anderen Akzent. Er veröffentlichte 1979 einen Song mit dem Titel: Gotta serve somebody – Du musst jemandem dienen.

 

„Du magst ein Botschafter von England oder Frankreich sein. Du magst einer sein, der Glücksspiele mag, du magst gerne tanzen. Du magst der Schwergewichts-Weltmeister sein. Du magst jemand aus der feinen Gesellschaft mit einer langen Perlenkette sein. Aber du musst jemandem dienen. Ja. Genau, du musst jemandem dienen. Nun, es mag der Teufel sein oder Gott. Aber du musst jemandem dienen.

Du magst ein Verkehrspolizist sein. Du magst ein junger Türke sein. Du magst der Chef eines großen Fernsehsenders sein. Du magst reich oder arm sein. Du magst blind oder lahm sein. Du könntest in einem anderen Land und unter einem anderen Namen leben. Aber du musst jemandem dienen.“

 

in diesem Song lässt Bob Dylan offen, wem seiner Meinung nach zu dienen ist. Doch der Zusammenhang des ganzen Albums – es trägt den Titel „Slow Train Coming“ – macht unmissverständlich klar, wer gemeint ist: Jesus Christus. Bob Dylan war Christ geworden. Er stammte aus einer jüdischen Familie, hatte sich selbst aber nicht als religiös gesehen. 1979 ließ er sich taufen und war von nun an als engagierter Christ unterwegs, er komponierte nur noch christliche Songs und konnte bei seinen Konzerten zwischen den Songs ganze Predigten halten. Er hatte gemerkt, dass nicht nur der Weg des Dienens in die Irre führen kann, sondern auch der Weg der Selbstverwirklichung. Auf diesem Weg zu sich selbst gerät mancher in einen ziemlich simplen Egoismus. Andere wiederum müssen erschreckt feststellen, wie wenig in ihnen steckt.

 

„Du musst jemandem dienen.“ Für die musikalische Qualität dieses Songs erhielt Bob Dylan seinen ersten Grammy. Viele Fans empfanden den Song aber als Schlag ins Gesicht. Dienen! Für viele war das ein veraltetes und geradezu verhasstes Wort. Zur Stimme der irritierten Fans machte sich ein anderer berühmter Popsänger: John Lennon. Er griff zur Gitarre und begab sich damit in den ersten großen musikalischen Streit der Popgeschichte. Seinen Anti-Bob-Dylan-Song erkennt man schon am Titel. Er lautet: Serve yourself, also: Diene dir selbst. Das Lied ist musikalisch sehr schlicht. Es sollte auch gar nicht schön sein. Es sollte nur die Wut von John Lennon und vielen anderen transportieren.

 

„Du sagst, du hast Jesus Christus gefunden. Er ist der Einzige. Du sagst, du hast Buddha gefunden, in der Sonne sitzend. Du sagst, du hast Mohammed gefunden, gen Osten schauend. Du sagst, du hast Krishna gefunden, auf der Straße tanzend. Nun, in diesem Eintopf allmächtiger Götter fehlt etwas. Und das ist deine Mutter, deine Mutter, vergiss deine Mutter nicht, Bursche. Du musst dir selbst dienen. Kein anderer wird das für dich tun. Du musst dir selbst dienen. Kein anderer wird das für dich tun. Nun, du magst an Teufel glauben. Du magst an Götter glauben. Aber wenn du nicht losgehst und dir selbst dienst, Kumpel, dann gibt es für dich hier keinen Zimmer-Service. Ein blutiger Heiliger Krieg. Ein Kampf für Liebe und Ruhm. Wir werden den Krieg nicht mehr lernen. Ein Kampf für Gott und Vaterland. Wir werden dich befreien. Wir stoßen dich zurück in die Steinzeit, wenn du nicht wie ich bist. Hast du das verstanden? Du musst dir selbst dienen. Kein anderer wird das für dich tun. Kein anderer wird das für dich tun.“

 

John Lennon legt in diesen Song seine ganze Wut über Bob Dylan, der die gemeinsamen Ziele verrät. Aus Sicht von Lennon lässt sich Dylan wieder einspannen von den überwunden geglaubten Verführern. Von Leuten, die zum Krieg rufen. Oder zu einer Ideologie, der man sich zu unterwerfen hat. Lennon stellte jegliche Religion und jegliche Ideologie unter Generalverdacht. Sie, so dachte Lennon, spannten die Leute für andere Zwecke ein und missbrauchten sie damit. Dem wollte er sich verweigern, indem er sich nur auf sich selbst bezog: Selbstverwirklichung eben. Dafür stand John Lennon Zeit seines Lebens ein. Allerdings: bereits 1980, ein Jahr nach seinem musikalischen Streit mit Bob Dylan, wurde John Lennon von einem verwirrten Fan ermordet. Es gehört zum Paradox des Lebens, dass am Ende jener Sänger, der nur sich selbst und der Sehnsucht nach Freiheit dienen wollte, in seiner Rolle als Protestsänger starb. Während der Sänger Bob Dylan, der sich so intensiv für das Dienen aussprach, bis heute musiziert. Seine damalige christliche Phase hat er längst wieder beendet, sie dauerte nur drei Jahre und drei Alben. Die Ansage seines Protestsongs, dass sich die Zeiten ändern, beschränkte sich für Dylan nicht nur auf die 1960er Jahre, sondern sie gilt für das ganze Leben. So entwickelt sich der inzwischen 75-Jährige immer weiter, steht für nichts auf Dauer ein – außer für sich selbst – und lässt sich von niemandem je einspannen. Preise aller Art hat er schon immer entweder abgelehnt oder nur sichtbar widerwillig in Empfang genommen. Die Lebenswege der beiden Popmusiker zeigen, wie künstlich damals der Konflikt zwischen dem Frei-Sein und dem Dienen war.

 

Schade, dass der Reformator Martin Luther nicht persönlich dazwischen gehen konnte. Dafür hat er leider 500 Jahre zu früh gelebt. Gestern war sein Todestag, der 471. Aber Luther hat eine Menge guter Gedanken hinterlassen. Sie hätten nicht nur zwischen Bob Dylan und John Lennon vermitteln können. Sie können auch heute noch denen Orientierung geben, die auf der Suche nach sich selbst sind und auf die Begriffe Freiheit und Dienen stoßen. Mit ihnen hat sich Luther in einer seiner berühmtesten Schriften befasst. Ihr Titel lautet: „Von der Freiheit eines Christenmenschen“, meistens kurz und knapp einfach die „Freiheitsschrift“ genannt. Sie beginnt mit zwei Leitsätzen, die einander scheinbar direkt widersprechen. Der erste lautet: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.“ Der zweite lautet: „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

Diese beiden Leitsätze entwickelt Luther aus einem biblischen Vers, den er beim Apostel Paulus gelesen hat. Der schreibt in einem Brief: „Ich bin frei von jedermann und habe mich doch jedermann zum Knecht gemacht.“

 

Beide, Paulus und Luther, genießen die Freiheit. Sie ist für beide die großartige Folge ihres Glaubens. Indem sie sich ganz Gott anvertrauen – und das ist es, was Glauben meint – fällt alle Angst von ihnen ab. Die Angst um ihr Leben, die Angst vor anderen Menschen, die Angst vor Krankheit, vor dem Versagen, vor Unterdrückung und sogar vor dem Tod. Nicht, dass ihnen das alles egal geworden wäre. Im Gegenteil: Sie stehen ja weiterhin mitten im Leben. Aber die Angst hat ihre endgültige Kraft verloren. Am Ende zählt, sich bei Gott geborgen zu wissen. Alles andere ist dann eben, wie es ist: Mal schön, mal traurig, mal schrecklich, mal großartig – Leben in all seiner Breite. Aber nie steht dabei alles auf dem Spiel. Es ist eine geistliche Freiheit, die der Glaube schenkt. Sie macht frei von den Abhängigkeiten, die ansonsten vieles im Leben bestimmen.

 

Woher kommt diese Freiheit? Durch die Liebe Gottes. Man spürt sie im Glauben und man fühlt sich von ihr erfüllt. Sie macht einen von innen heraus stark. Und damit frei. Frei, auch mutig den Mund aufzumachen gegen Unfrieden, Unterdrückung und Ungerechtigkeit.

 

Diesen Zusammenhang zwischen Glauben, Freiheit und Mut konnte John Lennon allerdings nicht sehen. Kein Wunder, für ihn waren die Kirchen und Religion überhaupt Teil eines großen Machtkomplexes, der dazu diente, die Menschen unter Kontrolle zu halten. Viele Jahrhunderte lang war das ja auch so, zumindest zu einem großen Teil. Das Freiheitspotenzial, das im Glauben an Jesus Christus steckt, das hat Lennon nicht erkannt. Auch viele in den Kirchen nicht. Es war lange Zeit verschüttet. Bob Dylan hatte es für sich entdeckt. Der Glaube an Gott kann befreien vom Joch der Ängste und Mächte. Diese Freiheit kann einem niemand nehmen. Doch sie hat eine Konsequenz: Sie verändert den, der sie empfindet. Das beschreibt Martin Luther in seinem zweiten Leitsatz. Im Satz vom Dienen. „Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“

 

Wie kommt Luther von der Freiheit auf das Dienen?Weil für ihn diese Freiheit direkt verknüpft ist mit der Liebe Gottes. Wenn sie einen erfüllt, dann möchte man sie auch weitergeben an andere. Ihrem Wohl möchte man dienen. Nicht weil man muss, sondern weil man will. Luther sagt es so: „So fließt aus dem Glauben die Liebe und Lust zu Gott und aus der Liebe ein freies, williges, fröhliches Leben, dem Nächsten umsonst zu dienen.“ Für Luther gehen Freiheit und Dienst also Hand in Hand. Zu mir selbst finde ich, indem ich mich ganz Gott anvertraue. Das klingt paradox. Und das ist es auch. Aber genau das beschreibt die Tiefe des Glaubens. Und das Geheimnis Leben.

 

Es gibt einen Popsong, der das wunderbar ausdrückt. Er stammt von den Hollies. Sein Titel lautet: He ain´t heavy, he is my brother – Er ist nicht schwer, er ist mein Bruder. Der Song beschreibt das Selbstgespräch eines Menschen, der auf einer langen Straße unterwegs ist und dabei seinen Bruder trägt. Der kann offenbar nicht mehr. Deshalb wird er getragen. Aber die Last wiegt nicht schwer. Denn der Sänger weiß, für wen und wofür er sie schultert. Die Aufgabe, dem Bruder zu helfen, gibt ihm die Kraft, die er dafür braucht.

 

„Der Weg ist lang mit vielen Windungen. Er führt uns wer weiß wohin? Wer weiß: Wie lang? Aber ich bin stark. Stark genug um ihn zu tragen. Er ist nicht schwer, er ist mein Bruder. So gehen wir immer weiter. Sein Wohlergehen ist mein Anliegen. Keine Last soll er schultern. Wir werden ankommen, denn ich weiß es genau: Er würde mich nicht belasten. Er ist nicht schwer, er ist mein Bruder. Wenn ich überhaupt beladen bin, dann bin ich beladen mit Traurigkeit, dass nicht jedes Herz erfüllt ist mit der Freude der Liebe füreinander. Es ist ein langer, langer Weg, auf dem es kein Zurück gibt, während wir dorthin unterwegs sind. Warum nicht teilen? – Und die Last drückt mich überhaupt nicht nieder.

Er ist nicht schwer, er ist mein Bruder.“

 

Der Song lässt es nicht nur sprachlich, sondern auch musikalisch wunderbar nachempfinden: Hier ist jemand ganz erfüllt von seiner Aufgabe und schultert sie gerne. Es ist ein schöner Song. Man kann ich als Hymne der Mitmenschlichkeit hören. Und als Grundgefühl christlicher Existenz. Wenn ich jemanden liebe und Verantwortung für ihn übernehme, dann empfinde ich ihn nicht als Belastung. Dann diene ich ihm gerne. Das gibt mir auch etwas zurück. Ja, es bringt mich auch ein Stück zu mir selbst. So dient sich mancher sogar selbst am besten, indem er anderen dient.

 

Das erleben viele Menschen, die sich auf den Weg des Dienstes begeben. Menschen, die bewusst die Tradition und das Erbe ihrer Familie hochhalten. Menschen, die bei der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder an vielen anderen Stellen bereitstehen um zu helfen. Mütter und Väter, die ganz viel von ihrer Lebenszeit und -kraft für das Wohl ihrer Kinder einsetzen. Menschen, die ihr Leben als Dienst an Gott und seiner Schöpfung begreifen. Sie werden reichlich beschenkt: Denn Dienen kann ein Stück Selbstverwirklichung sein. Vorausgesetzt, man kann sich dazu freiwillig entscheiden. Freisein und Dienen brauchen einander.

 

Musik:

1) Animals – It´s my life

2) Bob Dylan – The times they are changing

3) Bob Dylan – Gotta serve somebody

4) John Lennon – Serve yourself

5) The Hollies – He Ain’t Heavy, He’s My Brother

 

Bibelnachweis

1.Korinther 9,19

1.Petrusbrief 4,10

19.02.2017
Pfarrer Reinhold Truß-Trautwein