Goedgedacht

Feiertag
Goedgedacht
Das weltweite Engagement der Wise Guys
05.05.2016 - 07:05
05.05.2016
Pfarrer Jost Mazuch

Über die Sendung

"Goedgedacht", niederländisch für "gute Idee", ist der Name einer Olivenfarm nordwestlich von Kapstadt. Aus deren Ertrag wird die Arbeit in einem Kinder- und Jugendzentrum dort finanziert. Eins der Projekte, die die Wise Guys unterstützen.

 

Sendung zum Nachhören

Seit über zwanzig Jahren sind sie auf der Bühne: die fünf Musiker der A-Cappella-Gruppe WISE GUYS. Ursprünglich aus einer Schülerband entstanden, hatten sie als Studenten so viel Erfolg mit ihrer Musik, dass sie bald daraus ihren Beruf machten. Heute füllen sie mühelos große Konzertsäle und sind regelmäßig in ganz Deutschland auf Tour. Sie sind die erfolgreichste A-Cappella-Band Deutschlands. Und sie engagieren sich für soziale Projekte, die ihnen wichtig sind. Die unterstützen sie mit dem, was sie am besten können: mit ihrer Musik.

 

„A cappella“ vom aktuellen Album der Wise Guys. Auch wenn man es auf den ersten Eindruck nicht glaubt – diese Musik ist rein mundgemacht. Fünf Stimmen und ein bisschen Studiotechnik, sonst nichts. Vielleicht ist es das Unmittelbare dieser Musik ohne Instrumente, die besonders in den Konzerten das Publikum anspricht.

 

Mit ihren selbstgeschriebenen Popsongs und einer witzigen Bühnenshow erreichen die Wise Guys Menschen jeden Alters. Mehr als hundert Mal im Jahr stehen sie auf der Bühne. Und fast immer dabei: der Informations-Stand von Misereor. In ihren Konzerten werben die Wise Guys für Hilfsprojekte mit so schönen Namen wie „Butterflies“ und „Goedgedacht“. Was es mit der 2-€-Aktion des kirchlichen Hilfswerks Misereor auf sich hat, darüber sprach ich mit Dän, Daniel Dickopf, und Sari, Marc Sahr, von den Wise Guys.

 

Dän: 2 Euro helfen, heißt das Ganze; geht nämlich von der Idee aus, die super ist: wenn ganz viele Menschen mit nem kleinen Beitrag die weltweite Arbeit von Misereor unterstützen, und 2 Euro pro Monat ist immerhin ein Betrag, den sich auch viele der zum Teil auch sehr jungen Menschen in unserem Publikum durchaus leisten können. Dadurch hat man auch son Gefühl, dass man auch in so einer großen Gruppe Gleichgesinnter, ohne sich zu ruinieren was Gutes tut. Und das hat uns sehr zugesagt, das funktioniert super.

 

Das Projekt, das sie am längsten unterstützen, heißt „Butterflies“ – Schmetterlinge. Sari erzählt, was ihn daran fasziniert.

 

Sari: Also das Butterflies-Projekt ist angesiedelt in Delhi in Indien. Und in dieser riesigen Großstadt gibt es eine ganze Menge sogenannter Straßenkinder. Das sind Kinder, die da teilweise ohne Anschluss an die eigene Familie leben und zu überleben versuchen. Das sind Kinder, die teilweise aus den ländlichen Gebieten in der Umgebung von Delhi von den Familien hingeschickt wurden, um zu arbeiten, um ein bisschen Geld für die wirklich oft sehr arm lebenden Familien zu erwirtschaften. Und da ist so ne Großstadt wie Delhi ne große Attraktion, ein großer Anziehungspunkt. Die werden da oft alleine hingeschickt, ohne die Eltern. Vielleicht gibt es da noch einen Kontakt zu einem Onkel oder irgendwie so was, aber oft landen die da ganz allein auf der Straße und müssen sich da durchschlagen. Der Ausweg aus so ner schwierigen Situation ist, wie fast überall auf der Welt, Bildung. Oder kann nur durch Bildung funktionieren. Bildung ist die Voraussetzung dafür. Und da setzt das Projekt Butterflies an. Die versuchen die Kinder zu erreichen, die natürlich in der Regel nicht in die Schule gehen, weil sie eben die Zeit nutzen müssen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen; weil da ganz andere Gesetze herrschen auf der Straße. Die Motivation ist auch nicht besonders groß, zur Schule zu gehen. (04:22) Und die Mitarbeiter von Butterflies, das sind viele Streetworker, sogenannte Streetworker – das sind eigentlich Lehrer, die auf der Straße unterrichten. Die gehen zu Sammelpunkten hin, die die Kinder kennen, das hat sich dann so rumgesprochen, und unterrichten die Kinder da. Die bringen die Lernmaterialien mit, und oft sind das Bushaltestellen oder irgendwo auf öffentlichen Plätzen. Dann setzen die sich da gemeinsam zu ner bestimmten Zeit an nem bestimmten Tag hin, auf dem Boden, und lernen gemeinsam.

 

Mit ihrer Werbung bei den Konzerten haben die Wise Guys schon eine Menge Spender erreicht.

 

Sari: Wir haben viele Tausend Dauerspender gewinnen können; ich glaube, es sind auf jeden Fall schon vierstellig; wenn ich mich nicht irre, sogar fünfstellig. Und das Wichtige und das Tolle und das Gute daran ist diese Nachhaltigkeit. Das sind Leute, die auch aufgrund des kleinen Betrags bereit sind, das auf Dauer zu spenden. Das heißt, wir reden hier nicht von ner Einmalspende für irgendein Projekt, und das wird dann in irgendwas investiert, und dann ist auf einmal der Geldhahn zu. Das passiert leider Gottes viel zu oft.

 

Ihre Texte und Lieder sind mal frech, wie hier „Deutsche Bahn“, mal romantisch oder nachdenklich. Die Wise Guys haben schon mehr als 250 Songs veröffentlich, auf über 15 CDs, haben Preise und goldene Schallplatten eingeheimst.

Und seit zwölf Jahren unterstützen die Wise Guys das Hilfswerk MISEREOR. 2005 sahen sie sich das Butterflies-Projekt in Delhi an; 2013 sind sie erneut hingereist. Ich sprach mit Dän und Sari über ihre Eindrücke.

 

Sari: Ich fand‘s überwältigend zu sehen, wie viel Dankbarkeit und Freude von den Kindern ausging und uns entgegengeschwappt ist. Die wir auch stellvertretend für die ganzen Spender hier auch entgegennehmen durften. Das war eine sehr schöne Aufgabe, da hin fahren zu dürfen, und das auch zu sehen. Und auch zu sehen, was sich da tut und was mit dem Geld da bewegt werden kann. Denn zwei Euro hier sind natürlich in nem Land wie Indien – haben nen ganz anderen Wert. Das heißt man kann mit zwei Euro wirklich ne ganze Menge da bewegen und erreichen.

 

Dän: Und ergänzend dazu noch: es ist dann auch toll zu sehen, dass viele von diesen Kindern, die dann als Erwachsene den Weg von der Straße geschafft haben, sich weiter da engagieren. Also dass da ein Kreislauf in Gang gebracht wird, dass diese Kinder dann sagen: ich will das, was ich bekommen habe von Butterflies mit Misereor, will ich auch dann weitergeben an andere Betroffene. Und was uns auch fasziniert an der Arbeit von Butterflies, ist dass die auch politisch tätig werden. Also es geht da auch ganz konkret um eine Stärkung der Rechte der Kinder auf der Straße.

 

Zwei Welten“ von den Wise Guys von ihrem gleichnamigen Album. Zwei Welten treffen zusammen, wenn die Musiker bei einem gutgelaunten Popkonzert dazu aufrufen, Projekte des kirchlichen Hilfswerks Misereor zu unterstützen, die Kindern in Indien und in Südafrika zugutekommen. Warum ist ihnen dieser Einsatz so wichtig?

 

Dän: Was konkret die Auswahl der Projekte angeht, also die Auswahl, dass es da auch um Kinder geht, das hat damit zu tun, dass eben die meisten von uns Väter auch sind. Das hat uns doch sehr bewegt in Delhi, eben Kinder zu sehen, die im Alter unserer Kinder sind und waren, und die da eben unter völlig anderen Umständen aufwachsen. Das hat einen schon sehr berührt und teilweise auch, ja das hat einem schon teilweise die Tränen in die Augen getrieben. Und auf jeden Fall ist auch ein Ansporn da, sich zu engagieren, auf jeden Fall.

 

Sari: Ne persönliche Motivation für mich, diese Dinge zu machen, ist auch, dass ich zunehmend das Gefühl bekomme, dass wir jahrelang unseren Wohlstand auch auf Kosten der Menschen in den sogenannten Drittwelt-Ländern der südlichen Halbkugel gelebt haben. Und das ist etwas, was glaube ich auch so langsam son bisschen im gesellschaftlichen Bewusstsein durchdringt. Und dem man versucht zu begegnen mit Dingen wie nachhaltiger leben, nachhaltige Produkte kaufen. Um damit auch ner gewissen sozialen Verantwortung, nicht nur innerhalb unseres westlichen Kosmos, sondern auch in dem globalen Zusammenhang gerecht zu werden. Das ist was, was mir persönlich bei dieser Arbeit auch sehr wichtig ist.

 

Dän: Grundsätzlich finde ich oder war der Ansatz für mich, dass wir einen Beruf haben, der ein großes Geschenk eigentlich ist. Das denke ich auch heute immer wieder auch nach so vielen Jahren noch: dass man auf der Bühne stehen darf und das tut, was man im Prinzip am liebsten macht, nämlich einfach Musik machen, singen. Dass man ein wahnsinnig positives Feedback bekommt – also fast an jedem Tag, an dem man arbeitet, gibt’s irgendwie Menschen, die einem sagen, wie toll das ist, was man macht und wie viel es ihnen bedeutet. Wenn ich das mit fast jedem anderen Beruf vergleiche, dann schneiden wir da sehr gut ab in der – wie soll man sagen – in der Belohnung, die man erhält. Im Zuspruch von den Menschen. Wenn ich mir anschaue, wie mein Vater als Lehrer sich aufgerieben hat, weil er es extrem ernst genommen hat, diesen Beruf, der ja ein sehr anspruchsvoller ist, wenn man ihn ernst nimmt! Und wie viel Ärger es da immer wieder gab, mit Eltern, mit Schülern teilweise auch, mit Kollegen – dann bin ich sehr dankbar.

 

„Goedgedacht“ ist Afrikaans und heißt so viel wie „Gute Idee“. Goedgedacht – so heißt in Südafrika ein weiteres Projekt, das die Wise Guys zusammen mit Misereor unterstützen.

 

Sari: In dem Goedgedacht-Projekt in Südafrika da geht’s auch um Hilfe für Kinder. In diesem Falle sind es keine Straßenkinder, sondern es sind Kinder von Landarbeiterfamilien. Goedgedacht, das ist eine Farm, auf der das Projekt angesiedelt ist – die ist in der Nähe von Kapstadt, etwas nördlich von Kapstadt, und das ist eine Weinanbauregion seit vielen, vielen Jahren schon. Jetzt ist die Apartheid zwar schon besiegt und die gibt es seit einiger Zeit nicht mehr; aber die Besitzverhältnisse sind natürlich nach wie vor die alten. Das heißt, die Großgrundbesitzer, denen die Weinberge da gehören, das sind überwiegend noch weiße Farmer, und die Farmarbeiter, das sind die Schwarzen und die Farbigen dort. Und es ist über viele Jahre praktiziert worden, dass die Farmarbeiter mit großen Anteilen an Weindeputaten dort bezahlt worden sind. Das heißt: die wurden in Abhängigkeit gehalten, auch über die Abhängigkeit vom Alkohol. Und das hat natürlich fatale Auswirkungen auf die Menschen dort selbst, und wer da ganz besonders drunter leidet, das sind die Kinder; die da teilweise mit Alkoholsymptomen geboren werden, zur Welt kommen, und denen dasselbe Schicksal droht, wenn sie nicht auch da wieder mit Hilfe von Bildung aus diesem Kreislauf herauskommen. Also Bildung ist auch hier in Südafrika der Ansatzpunkt, um aus diesem Schicksalskreislauf heraus zu kommen. Denn nur über Bildung kann es gelingen, dass andere Perspektiven eröffnet, aufgezeigt werden und auch möglich gemacht werden. Dass Kinder in der Lage sind, was anderes zu werden als abhängige Farmarbeiter, wie ihre Eltern das waren.

 

In dem Kinder- und Jugendzentrum auf der Farm werden die Kinder zu regelmäßigem Schulbesuch motiviert. Eine Pausenbrotaktion für bessere Ernährung, Hausaufgabenhilfe und Ferienaktionen, Sport, Spiel und Lernen – das alles verbessert die Bildungschancen der Kinder. Und es finanziert sich – durch Olivenbäume.

 

Sari: Die beiden Gründer von Goedgedacht, Pieter und Annie Templeton, die haben von Anfang an gesagt: wenn wir so etwas aufziehen, dann wollen wir möglichst auch versuchen, das Ganze auf lange Sicht unabhängig von Spendengeldern machen zu können. Denn das ist die wahre Nachhaltigkeit, damit man nicht am Tropf von möglichen Spendern, ob das jetzt NGOs oder Privatspender sind, hängt. Und deren Sohn, Rob, der hat in der Toscana das Handwerk des Olivenbauens gelernt, also wirklich von der Pike auf und von den Leuten, die sich damit angeblich am besten auskennen, und dann haben die, weil das auch klimatisch da wunderbar passt, eine Olivenfarm aufgebaut. Diese Oliven werden weiterverarbeitet zu Olivenöl, das wird vermarktet, teilweise werden da auch Tafeloliven draus gemacht, und das soll der Grundstock sein und funktioniert auch schon in Teilen sehr gut, um dieses Projekt der Goedgedacht-Farm langfristig möglichst unabhängig zu machen.

 

Also werben die Wise Guys bei ihren Konzerten dafür, in Südafrika Olivenbäume zu pflanzen. So wurden schon einige tausend Olivenbäume durch Wise-Guys-Zuschauer finanziert: mit einer Spende von zwei Euro im Monat kann man einen Olivenbaum pflanzen und pflegen.

Auch wenn sie hier von einem Engel singen – die Wise Guys sind nicht das, was man eine christliche Popgruppe nennt. Trotzdem treten sie oft in Kirchen auf und begeistern auf Kirchentagen Zigtausende bei Open-Air-Konzerten. Eddi Hüneke hält dort auch schon mal Bibelarbeiten, und Dän wirkt als Gastprediger bei Beatmessen mit. Wie eng sind sie mit der Kirche verbunden?

 

Dän: Für mich ist es auch da wieder ne große Übereinstimmung in vielen Werten, sag ich mal. Längst nicht in allen, aber in vielen Werten, die – ja, auch in kirchlichen Kreisen gelebt werden. Ich sag mal grundsätzlich: Wahrung und Achtung der Schöpfung; Liebe deinen Nächsten, so gut es geht; das Miteinander; dass man positiv ans Leben rangeht; dass man Gemeinschaft auch pflegt – das sind Werte, die man eben auch z.B. auf Kirchentagen sehr stark findet. Also gerade auf den evangelischen Kirchentagen bin ich immer wieder begeistert, was für ne Begeisterung da einfach entsteht und gelebt wird. Und da ist einfach ein verbindender Ansatzpunkt. Ich persönlich wehre mich immer sehr dagegen, dass man so als kirchliche Band dargestellt wird. Das sind wir nämlich nicht. Also erstens haben wir sehr, sehr starke Abstufungen, was die Affinität zur Kirche oder allgemein zum Christentum angeht. Also da gibt es auch den einen oder anderen, der damit gar nichts am Hut hat oder ganz wenig. Und mir persönlich widerstrebt es auch sehr stark, zu missionieren. Also ich persönlich, muss ich immer sagen, dass es wirklich meine eigene Meinung ist: sehe in dem Versuch, anderen Menschen – ja, irgendwie die eigene Anschauung – politisch oder vor allem auch religiös aufdrängen zu wollen, sehe ich eins der Grundübel unserer Menschheit in diesen Tagen. Das ist die Wurzel von Gewalt und Hass in so vielen Fällen, dass ich da nen großen, großen Bogen drum mache. Das heißt, wenn mich jemand fragt, ob ich Christ bin, dann sag ich natürlich ja. Und wenn jemand von sich aus mit mir darüber reden will, dann tue ich das auch. Aber ich würde niemals von mir aus offensiv den Schritt machen, und jemanden zu meinem Glauben bekehren wollen. Das finde ich furchtbar.

 

Sari: Wir teilen gewisse Überzeugungen. Und das sind diese christlichen Überzeugungen. Also ne Gemeinschaft zum Beispiel: die christliche Gemeinschaft ist eine der ältesten Gemeinschaften, die es gibt. Und wir erleben Gemeinschaft jeden Konzertabend sehr stark unter uns und mit dem Publikum. Das ist ne sehr starke Nähe. Vielleicht liegt’s daran, dass wir ohne Instrumente auf der Bühne stehen. Dadurch ist die Nähe noch ein bisschen größer. Wir haben nur unsere Stimmen, was ein sehr persönliches Ausdrucksmittel ist, als Kommunikation zwischen uns und dem Publikum. Und da entsteht ne sehr enge Gemeinschaft. Und über diese 2-Euro-Aktion, wo wir viele Menschen für begeistern konnten, über Misereor entsteht auch ne große Gemeinschaft. In der die Erfahrung gemacht wird, dass man in einer Gruppe viel erreichen kann. Auch wenn der Beitrag jedes einzelnen vielleicht nur klein und überschaubar und manchem vielleicht als vernachlässigbar erscheint. Das finde ich einen sehr motivierenden Gedanken.

 

 

Dän: Danke schön, eine sehr freundliche Begrüßung! Einen wunderschönen guten Tag, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kinder. Wir sind die Wise Guys aus dem Rheinland – und sind heute Abend endlich mal wieder zu Hause in der Johanneskirche. Herzlich willkommen!

Jedes Jahr treten die Wise Guys in ihrer Heimatgemeinde in der Kölner Johanneskirche auf. Mit zwei Konzerten an einem Tag: eins nachmittags als Familienkonzert mit vielen Kindern, und eins am Abend. Hier in Köln-Sülz sind drei von ihnen zur Schule gegangen, hier im „Veedel“ sind sie heute noch oft unterwegs. Die Konzerte im März standen unter dem Motto „Weite wirkt“, mit dem die evangelische Kirche in diesem Jahr auf die weltweite Verantwortung und Verbundenheit der Christen aufmerksam macht. Und wie schon häufig war es ein Benefizkonzert.

 

Wir wollen jetzt gerne zu einem wichtigen Anlass heute kommen, und zwar zur Scheckübergabe an den Kölner Flüchtlingsrat, der vertreten wird durch Anna Kress, und an Misereor – die Moni Klemphahn ist hier. Die beiden bitte ich mal nach vorne. Wir haben ein paar kleine Schecks vorbereitet für euch. (Applaus) Wir haben – ich hab gar nicht draufgeschaut, was haben wir denn da für ein Sümmchen zusammenbekommen heute? (Gelächter) Jeweils 6300 Euro – super! Vielen Dank!

Einmal im Jahr spenden die fünf Sänger der Wise Guys ihre komplette Gage aus einem großen Konzert. Immer wieder bedenken sie dabei neben ihren dauerhaften Misereor-Projekten auch andere Einrichtungen – wie im März aus aktuellem Anlass den Kölner Flüchtlingsrat. In Frankfurt am Main sind sie Schirmherren von "Primacanta", einer Initiative, die bei Grundschulkindern die Lust am Singen wecken will. Und in München unterstützen sie "Lacrima": das ist eine Aktion, die Kindern hilft, mit der Trauer zu leben, wenn in ihrer Familie jemand gestorben ist. So gibt es oft mitten in einer fröhlich-fetzigen Bühnenshow Momente der Aufmerksamkeit und Beifall auch für ganz ernste Themen. Das funktioniert seit Jahren zwischen den Wise Guys und ihrem Publikum.

 

Dän: Das ist das große Ganze. Das Leben ist weder nur lustig noch nur traurig; es ist eine Mischung. Und das bilden wir in den Konzerten auch ab. Und das wollen wir auch in der caritativen Arbeit mit abbilden, weil die ganzen Aktionen von Misereor: 2 Euro helfen, Weltbessermacher – da ist eben auch ganz oft dieser Spaß mit drin. Man versucht junge Leute auch zu begeistern, auch freiwillig aktiv zu werden, und, ja son Gemeinschaftsgefühl zu erwecken, dass man auch immer wieder ne Nachricht bekommt: was ist denn mit meinen zwei Euro jetzt passiert oder so. Dass man merkt, dieses Helfen kann auch Spaß machen.

05.05.2016
Pfarrer Jost Mazuch