Von der Ketzerin zum Vorbild

Von der Ketzerin zum Vorbild

© epd-bild / Bernd Bohm

Evangelischer Kirchentag unter dem Motto "Brücken bauen" in Rostock vom 16. bis 19.06.1988. Bibelarbeit mit Dorothee Sölle in der Johanniskirche.

Von der Ketzerin zum Vorbild
Eine Erinnerung an Dorothee Sölle
29.04.2018 - 07:05
25.01.2018
Barbara Zillmann
Über die Sendung:

Scharfe Worte, eine sanfte Stimme. Dorothee Sölle verstand sich zeitlebens als politische Theologin - die nicht nur beten und reden möchte, sondern auch handeln. Gott habe keine anderen Hände als unsere, sagte sie gern.

 

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Dorothee Sölle verstand sich als politische Theologin. Ein Grund für viele, sie zu meiden, für andere, sie zu verehren. Eine Christin, die klar Stellung bezog in kritischen Zeitansagen, und dabei zugleich spirituell lebte.

Heute stehen ihre Gedichte in Schulbüchern, Gemeindebriefen und kirchlichen Grußkarten. Doch um 1968 galt sie in ihrer Kirche als Quertreiberin.

 

„Lassen Sie mich mit den Worten eines Dichters reden: Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten...Und lassen Sie mich diese Worte eines nicht-christlichen Dichters christlich fortführen: Ich wäre auch gern fromm ... in den alten Büchern steht, was fromm ist: sich aus dem Streit der Welt halten, und die kurze Zeit ohne Zweifel verbringen, die Bibel lesen, und auf Gottes Wort vertrauen, den Katechismus lernen, sich an die Kirche halten, Gott loben und seiner Führung gewiss sein. Alles dies kann ich nicht. Es geht nicht mehr.“

 

Dorothee Sölle 1965 auf dem Evangelischen Kirchentag in Köln. Ihre Rede, die sich auf Brecht bezieht, wird Geschichte schreiben. Die junge Theologin aus einer Juristen-Familie kritisiert den Rückzug der Nachkriegs-Theologie in Kirchenmauern und Elfenbeintürme – und fordert eine weite Öffnung zur Welt. Eine Verantwortung auch in einem demokratischen Deutschland.

Als 16jährige hatte die Schülerin einen Zusammenbruch, als sie von den Verbrechen der NS-Zeit erfuhr, und von der Halbherzigkeit der Kirchen im sogenannten Widerstand. Nun legt sie einen Finger in die Wunde:

 

Nicht zu der Zeit, als Juden und Sozialisten in die Schutzhaftlager des 3. Reiches kamen, organisierte sich der kirchliche Widerstand, sondern erst, als es der Kirche selbst an den Kragen ging, nämlich als man den Arierparagrafen in ihr einführen wollte. Innen und aussen wurden damals und werden auch heute noch auf das Genaueste unterschieden.“

 

Innen und aussen. Dorothee Sölle mahnt, die Schutzburg zu verlassen und auf die vielen Zeitgenossen zuzugehen, die auch ausserhalb der Amtskirchen auf eine bessere Welt hoffen. Sie sieht in ihnen eine „latente, verborgene Kirche, die heimliche Gegenwart Christi“:

 

„Und diese Hoffenden und Enttäuschten zwingen uns, die Grenze zwischen drinnen und draussen abzubauen... Die Zukunft der Kirche hängt ab von ihrer Fähigkeit zur Selbstkritik und Veränderung.“

 

 

Dorothee Sölle: Credo

Ich glaube an gott,

der die welt nicht fertig geschaffen hat

wie ein ding das immer so bleiben muß

der nicht nach ewigen gesetzen regiert

die unabänderlich gelten

nicht nach natürlichen ordnungen

von armen und reichen

sachverständigen und uninformierten

herrschenden und ausgelieferten

ich glaube an gott

der den widerspruch des lebendigen will

und die veränderung aller zustände

durch unsere arbeit

durch unsere politik ...

 

 

Anfang der 60er Jahre lernt die evangelische Theologin den Benediktinerpater Fulbert Steffensky bei einer Israelreise kennen. Mit anderen gründen sie später einen ökumenischen Arbeitskreis, 1968 entsteht daraus das „politische Nachtgebet“, eine Form der Andacht mit politischer Debatte. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Köln, er lebt noch im Kloster Maria Laach.

 

Nikolaus Schneider:

Meine erste Erfahrung mit dem Namen Dorothee Sölle war immer mit viel Radau verbunden – und zwar großer Protest – es kam der Präses der Rheinischen Kirche nach Wuppertal zu uns Studenten und schimpfte in geradezu unerträglicher Weise über Dorothee Sölle –

 

Nikolaus Schneider, bis 2014 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands.

 

Nikolaus Schneider:

das hatte zu tun zum einen mit dem politischen Nachtgebet in Köln in der Antoniterkirche und der Theologie, die dort vertreten wurde – er hat sich dazu verstiegen, diese Art von Theologietreiben mit der politischen Theologie der Nazis, also der deutschen Christen zu vergleichen – es war einfach unsäglich, und es rief bei uns als Studierenden einen großen Protest hervor.

 

Der Vorwurf: Sölle ließe sich genauso politisch vereinnahmen wie einst viele Kirchenleute von den Nationalsozialisten. Dabei wollten sie und ihre Mitstreiter genau das Gegenteil.

 

Nikolaus Schneider:

Sie hat ja in dieser Zeit auch wirklich problematische Themen angesprochen. Es ging damals um Apartheid, es ging um den Vietnamkrieg, es ging um die alten Nazis in der Bundesrepublik – also sie hat ganz brisante Themen angesprochen – sie hat eine Form gefunden, die für viele sehr ungewohnt war, wo die Liturgie mit der Information und der Politik verbunden wurde – also all das waren Herausforderungen -

 

vor allem für die Kirchenleitungen. Dorothee Sölle und Fulbert Steffensky heirateten in dieser Zeit. Sie hatte drei Kinder aus erster Ehe. Er war zum Protestantismus konvertiert. Gemeinsam mit anderen wagten sie sich an viele Tabus der Zeit, von der christlich-jüdischen Annäherung über die Ökumene, den Zölibat, Sexualität und Gleichberechtigung von Männern und Frauen. In Schlips und Sonntagskostüm suchten zahllose Menschen in der überfüllten Antoniterkirche Orientierung.

 

 

Nikolaus Schneider:

Die Kölner Kirche hat ja zu Dorothee Sölle gestanden, und hat die Versuche der Kirchenleitung, die politischen Nachtgebete zu beenden oder zu verbieten, einhellig abgelehnt und dafür gesorgt, dass dieser Freiraum blieb!

 

 

Vier Jahre lang, von 1968 bis 1972 – eine Zeit des Aufbruchs und der Anfeindungen. Der Kölner Kardinal Frings fand die Arbeit „theologisch unmöglich“, der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Beckmann, qualifizierte sie als „reinen Götzendienst“ ab. Anonyme Zuschriften erreichten Dorothee Sölle und wünschten ihr den Fluch des Fegefeuers.

Oft kam die Kritik auch von Amtsträgern, die früher in der Bekennenden Kirche waren, erinnert sich Fulbert Steffensky, Mitstreiter und Ehemann Dorothee Sölles.

 

Fulbert Steffensky:

Wir hatten natürlich gegen diese Kirchenoberen auch Spaß zu streiten. Und ich glaube wirklich, dass diese Zeit, die späte Adenauerzeit, eine Zeit war, in der man provokativ sein mußte.

 

 

 

Eine Professorenstelle bekam Dorothee Sölle in Deutschland nicht. 1975 nahm sie eine Professur für systematische Theologie in den USA an, am bekannten Union Theological Seminary in New York. In Büchern veröffentlichte sie die Themen und Thesen ihrer akademischen Arbeit: Lieben und Arbeiten, Die Wahrheit ist konkret, Atheistisch an Gott glauben, Politische Theologie – so hießen wegweisende Titel der sechziger und siebziger Jahre. Dazu kamen viele Lyrikbände. Anne Schneider, die mit Nikolaus Schneider verheiratet ist, schätzte die Lebensnähe dieser Texte:

 

Anne Schneider:

Gerade da war mir einfach dieses „Die Wahrheit ist konkret“ so wichtig, dass ich gemerkt habe, für meine Kämpfe auch als Frau in der Kirche brauch ich ne andere Wahrheit auch über die theologischen Fragen – als Nikolaus sie brauchte für seine Berufstätigkeit in dieser Kirche.

 

Sie nämlich durfte als verheiratete Frau 1970 noch nicht ins Pfarramt; das Interesse an feministischer Theologie wuchs von selbst, auch wenn Anne Schneider manches übertrieben fand und einen „Göttinnenkult“ ablehnte. Behutsam bewegten Frauen sich auf neuem Terrain, wagten auch das Sprechen über Sinnlichkeit und Liebe. Paare lasen sich Liebesgedichte von Dorothee Sölle vor. Doch in der kirchlichen Oberschicht galt eine eiserne Ablehnung.

 

Anne Schneider:

Da war sie auch zu früh oder vorzeitig für die Kirche – so'ne Theologin, geschieden und dann mit einem gewechselten Katholiken zusammen und dann alleine nach Amerika gegangen, – also bis 75 hat die Rheinische Kirche immer noch gesagt, ne Frau, die n Ehemann hat, die soll überhaupt nicht berufstätig sein....

 

Doch es gab noch eine andere langanhaltende Irritation. Das umstrittenste ihrer Bücher hatte den Titel: „Stellvertretung – ein Kapitel Theologie nach dem 'Tode Gottes'“. Die letzten beiden Worte waren in Anführung gesetzt, denn es handelte sich um ein philosophisches Zitat. Dorothee Sölle mahnte in ihrem Werk, wie viele Denker der Zeit, vom Bild eines allmächtigen Gottes Abschied zu nehmen. Kaum jemand las es genau. Aber bald war die Verfasserin für viele nur noch die „Gott ist-Tot-Theologin“. Worum es ging, weiß Nikolaus Schneider.

 

Nikolaus Schneider:

Sie hat ja gesagt, dass man Theologie nicht mehr so betreiben kann wie vor Auschwitz. Und dann wurde das kombiniert mit der „Gott ist tot Theologie“ – die es ja schon davor gab. Jean Paul und andere, die mit der Aufklärung verbunden waren, was auch sehr aggressiv abgelehnt wurde. Das wurde dann so gemixt, das wurde dann übertragen auf dieses völlig berechtigte Anliegen, dass eben nach diesen Menschheitsverbrechen von Auschwitz wir nicht mehr in der gleichen Weise von Gott reden können wie davor. Was denn wirklich zu so einer derart aggressiven Ablehnung führte, dass bei vielen auch das Denken aufhörte.

 

Die Veränderung im Gottesbild Dorothee Sölles war eigentlich nicht radikal, sie orientierte sich an der Rolle und dem Vorbild Jesu, seiner Parteilichkeit für die Armen und Ausgegrenzten. Gott sei auf das verantwortliche Handeln der Menschen angewiesen, auf ihren persönlichen Einsatz für ein „Reich Gottes auf Erden“, für eine bessere Zukunft.

 

Denn Gott habe keine anderen Hände als unsere, sagte Dorothee Sölle gern.

 

Anne Schneider:

Weil ihr Gottesbild im Grunde ein Gottesbild war, was Gott auf die Erde geholt hat und ihr Menschenbild eines war, was die Gott-Ebenbildlichkeit der Menschen so betonte und deutlich einfach machte, daß so, wie wir Gott brauchen, braucht Gott die Menschen!

 

 

 

Dorothee Sölle: Ich dein Baum

 

Nicht du sollst meine Probleme lösen

sondern ich deine gott der asylanten

nicht du sollst die hungrigen sattmachen

sondern ich soll deine kinder behüten

vor dem terror der banken und militärs

nicht du sollst den flüchtlingen raum geben

sondern ich soll dich aufnehmen

schlecht versteckter gott der elenden

 

ich will nicht aufhören mich zu erinnern

dass ich dein baum bin

gepflanzt an den wasserbächen

des lebens

 

 

Nikolaus Schneider selbst gehörte zunächst auch zu den Sölle-Skeptikern, obwohl er ihre poetischen Texte mochte.

 

Nikolaus Schneider:

Ihre theologische Grundlegung stimmte sozusagen nicht mit dem theologisch-wissenschaftlichen Code überein, in dem ich groß geworden bin und der mir wichtig war... Und Dorothee Sölle hat eine sehr viel klarere und sehr viel einfachere Sprache gesprochen, die war was anderes als der Code, den ich kannte. Und das hat für mich erst einmal wirklich Fremdheit hervorgerufen und auch die Frage, ist das überhaupt richtige Theologie.

 

Viele fragten sich das, auch wenn Sölles Werke inzwischen weltweit bekannt waren. Wenn es um die Besetzung von Lehrstühlen ging, so vermutet Nikolaus Schneider, dann fehlte Dorothee Sölle eben dieser wissenschaftliche Code und zugleich ein Netzwerk von Professoren, die sie hätten fördern wollen.

Erst später habe sich die offizielle Wertschätzung in Deutschland geändert; man hörte von ihren theologisch-systematischen Arbeiten in den USA, und man sah: sie wandte sich spirituellen und mystischen Themen zu.

 

Nikolaus Schneider:

- so dass, glaub ich, viele dachten, oh, die ist ja auch fromm! Das hätten wir ja gar nicht gedacht! Die meint das ja ernst mit dem Glauben, die betet ja sogar – - sie ist ja weiterhin durchaus politisch entschieden und klar geblieben, aber diese Ausweitung hat dann zu einer sehr viel größeren Akzeptanz geführt.

 

Für die Dichterin war die Hinwendung zur Mystik auch eine Kraftquelle – Mystik und Widerstand, so ein Buchtitel, gehörten für sie zusammen.

 

Dorothee Sölle: Ich dein Baum

Du hast mich geträumt gott

wie ich den aufrechten gang übe

und niederknien lerne

schöner als ich jetzt bin

glücklicher als ich mich traue

freier als bei uns erlaubt

 

Hör nicht auf mich zu träumen gott

ich will nicht aufhören mich zu erinnern

dass ich dein baum bin

gepflanzt an den wasserbächen

des lebens

 

 

 

Dorothee Sölle:

Die wirklichen Themen sind im Grunde zwei. Das eine ist die Ökologie, und das andere ist die Armut, die Verelendung einer wachsenden Anzahl von Menschen. Die Herren dieser Welt machen das ganz alleine. Die multinationalen Konzerne beherrschen die Erde und die Wirtschaft.

                     

Scharfe Worte, eine sanfte Stimme: Dorothee Sölle im Sommer 2001. Sie warnt vor einer weiteren Spaltung in Arm und Reich, vor einer unkontrollierten Globalisierung. Immer noch versteht sie sich als politische Theologindie nicht nur beten und reden möchte, sondern auch handeln. Im Sommer 2001, mit 72 Jahren, schliesst sie sich der Bewegung Attac an.

Jahre zuvor hatte sie Länder der Dritten Welt besucht, auch das kleine christlich-sozialistische Experiment auf der Insel Solentiname in Nicaragua. Die Prägung durch die Befreiungstheologie blieb, sagt Fulbert Steffensky.

 

Fulbert Steffensky:

Ja natürlich, sie hatte sich als Sozialistin verstanden, sie hat sich auch diesen Namen nicht nehmen lassen durch die Korruption des Sozialismus. ... es sind doch würdige Menschheitserrungenschaften, die dem Wesen des Christentums oder den Anliegen des Christentums weithin entsprechen nach Gerechtigkeit, und sie hätte das nie trennen können, sie hat sich auch so genannt, ja.

 

Dorothee Sölle:

Selbst das Wort Gerechtigkeit ist ja so unerwünscht. Das ist eine Erfahrung, die ich in den USA gemacht hab, als nach einem Vortrag einmal jemand zu mir kam und sagte, warum benutzen Sie das Wort Gerechtigkeit so oft. Doesnt it smack a bit of communism. Und dann hab ich gesagt, es schmeckt eigentlich nach Gott.

 

Fulbert Steffensky:

Ihre Theologie, ihr Glaube, ihre Religiosität hat sich immer geschärft, gebildet an realen Situationen. Es war ja nie eine abstrakte Wahrheit für sie. Wahrheit ist konkret, diesen Satz von Brecht hat sie oft zitiert, es gab für sie keine abstrakten Wahrheiten sondern auf die Situation bezogene Wahrheiten und aus der Situation erhobene Wahrheiten.

 

Lioba Diez:

Das war ihre Orientierung, hin zu den Leuten zu sprechen, ne Sprache zu sprechen, die verstanden wird, Geschichten zu erzählen, die aus dem Leben kommen.

 

Die Theologin Lioba Diez hatte es noch im Jahr 2004 schwer, ihre theologische Examensarbeit über Sölle-Texte zu schreiben. Aber es lohnte sich dann, ihnen wissenschaftlich auf den Grund zu gehen.

 

Lioba Diez:

Es ist total anregend zu sehen, wie sie diese großen christlichen Erzählungen und diese große christliche Tradition auf die Gegenwart bezieht. Zum Beispiel: Am Anfang von Psalm 1, „Gott lass mich nicht sitzen im Rat der Gottlosen“ – was sie halt dann einfach anders übersetzt: „Lehre uns Minderheit werden, Gott, in einem Land, das zu reich ist“. Und das trifft auch heute noch mein Herz und das Herz von anderen, weil sie einfach da viel hergibt, um sich dran zu freuen oder auch um sich dran zu reiben.

 

 

 

Ein Gebet nach dem ersten Psalm

 

Lehre uns minderheit werden gott

in einem land das zu reich ist

zu fremdenfeindlich und zu militärfromm

paß uns an deine gerechtigkeit an

nicht an die mehrheit

bewahre uns vor der harmoniesucht

und den verbeugungen vor den großen zahlen

 

Ein prophetischer Text.

 

 

Dorothee Sölle beschrieb Erwartungen und Sehnsüchte des Lebens, kleine und große Fragen an Gott in immer neuen Glaubensbildern:

 

Fulbert Steffensky:

Sie wußte, dass eigentlich die Hoffnung nicht von Argumenten lebt. Oder jedenfalls nicht allein von Argumenten. Sondern dass sie die große Sprache braucht, die über das Argument hinausgeht, und das ist das Gedicht und das Lied. Ist die Poesie.

Es ist ein Ton, der nicht vergeht. Zunächst einmal hat sie eine Sprache wie wenige Theologen oder Theologinnen in Deutschland im letzten Jahrhundert hatten, und dann diese merkwürdig widersprüchliche Verbindung von Politik und Mystik, Politik und einer tiefen Religiosität.

 

 

Sieh doch wie hungrig wir sind

nach deiner klärung

gib uns lehrerinnen und lehrer

nicht nur showmaster mit einschaltquoten

sieh doch wie durstig wir sind

nach deiner orientierung

wie sehr wir wissen wollen was zählt.

 

 

Unerwartet starb Dorothee Sölle vor 15 Jahren, am 27. April 2003 während einer Vortragsreise. Sie hat viele Menschen inspiriert, durch ihren Mut, ihre Aufrichtigkeit, ihre Visionen. Träume, die bleiben.

 

 

 

Musik dieser Sendung:

Michael Wollny Trio, Nachtfahrten
 

Literaturangaben:

  1. "Credo" (Auszug) in: Dorothee Sölle, meditationen & gebrauchstexte, (c) Wolfgang Fietkau Verlag  1969
  2. "Ich dein Baum" und "Minderheiten" in: Dorothee Sölle, Loben ohne lügen, Gedichte (c) Wolfgang Fietkau Verlag 2000
25.01.2018
Barbara Zillmann