Licht der Welt

Wort zum Tage
Licht der Welt
21.06.2017 - 06:20
19.06.2017
Olav Metz

Ich bin das Licht der Welt, hat Jesus gesagt. Und die Menschen seiner Zeit haben bei diesen Worten sicher zuerst an die Sonne gedacht. Dann aber bestimmt auch an ihre Öllampen. Denn dieses künstliche Licht war für sie ein besonders kostbares Gut. Und sicherlich ist auch deshalb das Licht zu einem Bild für Jesus Christus geworden.

Für uns heute ist Licht nichts Besonderes mehr. Ob drinnen, ob draußen, Licht gibt es überall. Und doch passt das Licht als Bild für Christus auch heute noch. Weil Licht eines der großen Wunder der Natur ist. Und das wissen wir heute sogar besser als vor 2.000 Jahren.

So hat das Licht zwei Naturen: Zuweilen verhält es sich wie eine elektromagnetische Welle, zuweilen wie ein Elementarteilchen. Welle und Teilchen, das geht nach der Newtonschen Physik eigentlich nicht zusammen. Entweder – oder. Und doch steckt im Licht beides. Wie das geht, dass erklärt die moderne Physik mit Hilfe der Quantentheorie. Aber wie das genau funktioniert, ist bis heute ein Rätsel.

Ich denke, gerade dieses Wissen macht das Licht zu einem guten Bild für Christus. Denn auch er, so glauben wir Christen, war von doppelter Natur: Göttlich und menschlich. Und auch hier wissen wir trotz aller theologischen Theorien nicht, wie das wirklich funktioniert.

Dann sind da die Energie und die Geschwindigkeit des Lichts: Letztere beträgt fast 300.000 km/s! So kommt durch das Sonnenlicht binnen 8 Minuten Energie bei uns an, die 150 Millionen Kilometer entfernt von uns entstanden ist. Und die ist die Grundlage für alles Leben auf der Erde.

Ich denke, auch deshalb ist das Licht ein gutes Bild für Christus. Denn seine Kraft kommt bei uns an, auch wenn er nicht direkt neben uns steht. Und durch die Kraft seines Lichtes kann unser Leben wachsen und blühen.

Und schließlich ist da die Farbe: Wir wissen heute, dass die Dinge um uns herum eigentlich keine Farbe ‚haben‘. Sie erscheinen unserem Auge nur farbig, weil sie verschiedene Wellenlängen des Lichts reflektieren. Und wenn die bei unserem Auge ankommen, dann sehen wir grün oder gelb oder rot.

Ich denke, auch in dieser Hinsicht ist das Licht ein gutes Bild für Christus. Denn er will, dass wir die Fülle des Lebens sehen. Nicht ‚grau in grau‘ soll es sein, sondern bunt und schön und vielfältig.

Das Licht ist eines der großen Wunder der Natur. Es ist deshalb bis heute ein gutes Bild für Jesus Christus. Und ich verlasse mich darauf, dass ich im Licht des heutigen Tages seine Nähe spüren kann.

19.06.2017
Olav Metz