Weltgebetstag

Wort zum Tage
Weltgebetstag
02.03.2018 - 06:20
11.01.2018
Pfarrerin Angelika Scholte-Reh
Sendung zum Nachhören
Sendung zum Nachlesen

„Wie über Länder, über Meere der Morgen ewig weiterzieht, tönt stets ein Lied zu deiner Ehre, dein Lob vor dem der Schatten flieht.“

In dieser Liedstrophe ist zusammengefasst, was mir der Weltgebetstag der Frauen bedeutet. Wie das Aufgehen der Sonne an jedem Morgen so zieht an jedem ersten Freitag im März ein gemeinsames Gebet um die Welt. In diesem Jahr haben die Frauen aus dem lateinamerikanischen Surinam die Gottesdienstordnung geschrieben. Mit ihren Worten und ihren Liedern – übersetzt in viele Sprachen – beten heute Frauen und Männer aller christlichen Konfessionen rund um die ganze Welt .

 

„Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ ist die Überschrift über dem Gottesdienst, zu dem heute in den Dörfern und Städten ökumenisch eingeladen wird. Wie schön und reich unsere Welt ist, wie gesegnet das Land Surinam, davon berichten die Christinnen dort in den Texten, die hier bei uns vorgelesen und dargestellt werden.

Ich liebe die Tradition des Weltgebetstages. Schon einige Wochen vorher treffen sich die Frauen in den Gemeinden, sprechen über die Texte und Themen der Gottesdienstordnung, sehen Fotos aus dem Land, das jeweils im Mittelpunkt steht, hören vom Stolz der Menschen auf ihr Land und ihre Tradition und nehmen auch ihre Sorgen und Probleme wahr. Wer weiß schon von der Umweltverschmutzung in Surinam durch die Ausbeutung der Bodenschätze? Heute hören wir davon und teilen die Sorgen der Frauen aus Surinam im Gebet. Wer wüsste, wie bunt das Völkergemisch in diesem Land ist? Heute im Gottesdienst kommen ganz unterschiedliche Frauen mit ihrer ethnischen Herkunft und ihren Traditionen zu Wort. Und es erklingen Lieder und Melodien aus Surinam, etwas fremd und schwingend. Und das eine oder andere Lied wird bleiben und das Singen in unseren Kirchen bereichern. Und dann beim Zusammensein nach dem Gottesdienst werden lustvoll zubereitete Gerichte aus Surinam gekostet. In diesem Jahr lockt der „Überlebenssuppentopf“ Chakalaka und so manches Gericht mit Cassava, also Maniok.

 

Auf den Plakaten zum Weltgebetstag ist in diesem Jahr eine junge Kreolin zu sehen, stolz aufgerichtet, die Augen geschlossen mit verträumtem Gesicht, gekleidet in das türkise Grün der Schöpfung und ihres Landes. Mit ihr die Augen zu öffnen, die Schönheit der Erde wahrzunehmen und für ihr Land und für Gottes Welt zu beten, dazu lädt heute der Gottesdienst zum Weltgebetstag ein. Er verbindet Menschen, die viele Flugstunden voneinander entfernt leben, die in der einen gemeinsamen Welt zuhause sind!

11.01.2018
Pfarrerin Angelika Scholte-Reh