„Kinder, stellt die Schuh hinaus, heute kommt der Nikolaus. Doch für das böse, schlimme Kind legt er die Rute hin geschwind.“
Was für ein Mumpitz! Dieser alte Brauch spielt mit der Angst vor Schlägen. Also – weg mit der Rute. Nicht nur heute, am Nikolaustag. Zuviel Unheil ist damit angerichtet worden. Dabei ist die Rute eigentlich ein Zeichen für etwas Gutes.
Ursprünglich wurden Kinder mit so einer Rute sanft gestreichelt. Das war keine Strafe. Sondern es war wie ein guter Wunsch, ein Segen für das Kind. Die Rute war ein lebendiger Zweig. Und dieses Leben, die Fruchtbarkeit sollte die Berührung mit der Rute weitergeben.
Kinderlieb war der Nikolaus nämlich sowieso. Er lebte im vierten Jahrhundert in der heutigen Türkei. Er verschenkte selbstlos seinen Besitz. Und half vor allem Kindern. Und so ist der Nikolaus auch was für uns Große: Ein Vorbild, wie wir mit Kindern umgehen. Liebevoll und stärkend. An jedem Tag.