Sie ist keine Theologin, trotzdem beschäftigt sich Beatrice von Weizsäcker immer wieder mit der Bibel. Der Titel ihres neuen Buches klingt wie ein herzhafter Fluch: „JesusMaria“! Darin macht sie sich auf die Suche nach interessanten Frauen in der Bibel und ist überrascht, wie viele sie findet. Von Weizsäcker wünscht sich, dass in den Kirchen mehr von diesen Frauen der Bibel die Rede ist. „Mir ist wichtig, diese unbekannten Frauen ans Tageslicht zu bringen, der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.“ Dennoch: „Jesus ist schon die zentrale Figur. Für mich ist aber doch entscheidend, wenn man einen weiblichen Blick auf die Bibel werfen will, dass es so viele starke Frauengestalten in der Bibel gegeben hat.“
Auch an Jesus hat Beatrice von Weizsäcker durch die intensive Beschäftigung mit der Bibel neue Facetten für sich ausgemacht: „Ich glaube, das Wunderbare an Jesus, was ich entdeckt habe, zeigt sich auch sehr schön an der Bergpredigt: dass er männliche und weibliche Anteile an sich hatte.“ Dabei wurde für von Weizsäcker eines sehr deutlich: „Ich glaube, es wäre nie in Jesus´ Sinne gewesen, dass Frauen nicht die gleichen Rechte haben. Er hat sie ja gleich behandelt, das müsste eigentlich allen Kirchen ein großes Vorbild sein.“
Bei aller Kritik an den Kirchen – es gibt auch Lob: „Ich finde ja, dass die Evangelische Kirche gute Dinge sagt. Wenn man zum Beispiel an die Orientierungshilfe für Familien denkt, da sind großartige Sätze, die Frauen sehr stark unterstützen.“
„Ich freue mich über jede Pfarrerin, die ich auf der Kanzel sehe.“
Beatrice von Weizsäcker bei
„So gesehen - Talk am Sonntag“ mit Moderatorin Julia Scherf
16. November 2014, 07:55 Uhr in SAT.1