Portrait der Gemeinde der Frauenkirche in Dresden

Portrait der Gemeinde der Frauenkirche in Dresden

Die Frauenkirche ist bei aller Vielfalt der Angebote immer ein sakraler Ort. Als evangelisch-lutherische Kirche möchte sie in ökumenischer Offenheit einladen, mit dem christlichen Glauben in Kontakt zu kommen – sei es durch das Erleben des Kirchraumes, durch Gottesdienste und Andachten, durch Musik oder durch Vorträge und Lesungen.

 

Angesichts ihrer weiterhin ablesbaren Verwundung durch den Krieg sendet die wieder aufgebaute Frauenkirche Dresden eine Mahnung aus, kündet aber zugleich von der Kraft des Neubeginns und des Friedens. Die Aspekte des Erinnerns, der Versöhnung und des Friedens bilden daher Hintergrund und Grundtenor des Alltags in der Frauenkirche. Als Teil der Nagelkreuzgemeinschaft sieht sich die Frauenkirche Dresden zur Pflege der besonderen Beziehung zur Kathedrale von Coventry und deren Versöhnungszentrum sowie zur Zusammenarbeit mit den anderen Nagelkreuzgemeinschaften im In- und Ausland verpflichtet.

 

Eine täglich neue Gemeinde

Die Frauenkirche Dresden hat keine Gemeinde mit eingetragenen Mitgliedern, vielmehr versteht sie ihre geistlichen Vollzüge und Veranstaltungen als Einladung an eine täglich sich neu bildende, heterogene Gemeinde. Sie handelt dabei im Rahmen des evangelisch-lutherischen Bekenntnisses und unter dem Dach der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Eine Mitarbeitendengemeinde von 300–400 Ehrenamtlichen ergänzt die hauptberuflich Tätigen in der Stiftung. Neben täglichen Andachten oder Gottesdiensten gibt es thematisch gebundene Veranstaltungsblöcke wie Predigtreihen, Musikzyklen oder Vortragsreihen. Jede Veranstaltung bleibt dabei einzeln wahrnehmbar. Wichtig ist aber, dass jedes Angebot stimmig in die Gesamtkonzeption der Frauenkirche passen muss.

 

Bei der Gestaltung des Lebens in der Frauenkirche sollen unterschiedliche Angebote gemacht und zu einem integrativen Konzept verbunden werden. Zu berücksichtigen sind dabei stets das Anliegen und die Gegebenheiten des barocken Baus. Das heißt im Umkehrschluss, dass nicht alles, was gewünscht wird, tatsächlich umsetzbar ist. Die Stiftung Frauenkirche Dresden trägt Sorge dafür, dass der sakrale Charakter der Frauenkirche gewahrt bleibt.

 

Schwerpunkt Friedensarbeit

Neben den geistlichen Aufgaben bildet die Friedensarbeit einen besonderen Schwerpunkt. Dazu gehören tägliche Führungen, die die symbolische Bedeutung für Frieden und Versöhnung thematisieren, Kinderkirchenführungen, die Geschichte und geistliche Ausstrahlung erfahrbar machen, die Peace Academy EVA, die 2012 unter dem Motto "Friedenstreiber – Zwischen Küchentisch und Krisenherd“ stehen und junge Menschen aus ganz Deutschland zu Pfingsten 2012 zur Frauenkirche führen wird, die Vortragsreihe FORUM FRAUENKIRCHE mit namhaften Referenten aus Politik, Kultur, Kirche und Wirtschaft sowie wöchentliche Friedensandachten und Friedensgottesdienste zu besonderen Anlässen.