ZDF-Gottesdienst aus Istanbul

ZDF-Gottesdienst aus Istanbul
Der Morgenstern ist aufgegangen
15.01.2012 - 09:30
08.12.2011
Von Elke Rudloff

Sie kamen nach Istanbul, weil sie Arbeit suchten: Handwerker und Gewerbetreibende aus Deutschland. In der Mitte des 19. Jh. gründeten sie in der Nähe des Taksim-Platzes eine deutschsprachige evangelische Gemeinde. Diese Gemeinde ist auch heute sehr lebendig, hat sich aber stark gewandelt. Viele Mitglieder leben nur noch für kurze Zeit in Istanbul. Lehrer an deutschsprachigen Schulen oder Mitarbeiter großer Firmen kehren nach wenigen Jahren in ihre Heimat zurück oder übernehmen neue Aufgaben in einem anderen Land. Ein typisches Phänomen in dieser riesigen muslimisch geprägten Stadt, die als Drehscheibe zwischen Europa und Asien fungiert.

 

Jahresanfang, Zeit der Pläne und Umbrüche

Wer, wie diese ganz unterschiedlichen Menschen, mit ständigen, weitreichenden Veränderungen lebt, braucht Halt und Orientierung. Besonders am Jahresanfang, der Zeit der Pläne und Umbrüche. Die christliche Tradition hat dafür eine tröstliche Botschaft: Der Morgenstern ist aufgegangen. Er kündet symbolisch von Jesus Christus und vermittelt die Gewissheit, unter Gottes weitem Himmel nicht verloren zu gehen. Denn der Morgenstern ist überall zu sehen - am Bosporus genauso wie an der Elbe oder am Bodensee. Musikalisch wird er in diesem Gottesdienst in den Gemeindegesängen und Orgelstücken aufleuchten, die Dr. Klaus Langrock gestaltet. Und eine orientalische Note trägt dazu der in der Türkei bekannte Musiker, Azad Alizade, mit der Oboe bei.

 

"Mit Herzen, Mund und Händen" – unter diesem Motto stehen die ZDF-Gottesdienste im Jahr 2012. Schon immer konnte der Glaube schöpferische Kräfte freisetzen. Er drückt sich in Worten und Liedern, in Taten und Gebeten aus. Er hat Begegnungen der Nächstenliebe und nicht zuletzt auch viele wunderbare Kunstwerke hervorgebracht – im Bau von Kirchen, in der bildenden Kunst und nicht zuletzt in der Musik.

 

Jahresmotto "Mit Herzen, Mund und Händen"

Aber es gibt auch den umgekehrten Weg. Eine Kirche als Kunstdenkmal zu besuchen oder gemeinsam Kantaten und Gospels zu singen, ist für viele ein erster Berührungspunkt mit dem christlichen Glauben. Andere finden ihn, wenn sie sich in christlichen Initiativen und Hilfsprojekten sozial engagieren.
 

Beide Wege kommen in den Fernsehgottesdiensten 2012 zur Sprache. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Musik innerhalb der Reformationsdekade, die in diesem Jahr unter dem Thema "Reformation und Musik" steht. Martin Luther sah in der Musik eine dem Wort ebenbürtige Form, die frohe Botschaft zu verkündigen. Er traute ihr zu, das Böse auszutreiben und das Gute zu fördern.
 


 

ZDF-Fernsehgottesdienst im ZDF-Videotext:

Live-Untertitel auf Seite 777
Informationen zum Gottesdienst am Sendetag auf Seite 551

08.12.2011
Von Elke Rudloff