Portrait der Magdeburger Domgemeinde

Portrait der Magdeburger Domgemeinde

Die evangelische Domgemeinde ist eine kleine Innenstadtgemeinde auf einem begrenzten Terrain, das immer weniger vom Wohnungsbau als vielmehr von Kaufhäusern, Banken und Büros bestimmt wird. Sie steht in Magdeburg für eine lebendige wachsende Gemeinde, deren Glauben ausstrahlt. Bestimmend für dieses Wachstum sind liturgisch und musikalisch gut gestaltete Gottesdienste, eine klare und gesellschaftsbezogene Verkündigung, missionarische Angebote, wie Glaubensseminare für Jugendliche und Erwachsene, aus dem Dom heraus entwickelte Großveranstaltungen, wie die Nacht der Lichter oder der Kinderkathedraltag, Friedensarbeit und immer noch die Wertschätzung und Erinnerung an den Herbst 1989.

 

Seit 60 Jahren fehlt die Domorgel

Als weitere Aufgaben sehen wir das Angebot von Kirchenkonzerten und die Tourismusarbeit. Die Kirchenmusik wird durch den Magdeburger Domchor, die Domsingschule und die Wiedererrichtung der großen Domorgel 2008 nach über 60jährigem Fehlen bestimmt. Das Gemeindeleben mit über zehn Haus- und Gesprächskreisen zieht Menschen an. Über 200 Ehrenamtliche engagieren sich in der Kirchenmusik, im Tourismusbereich und im Gemeindeleben.

 

Auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen legen wir besonderen Wert. Schüler der 1. bis 6. Klasse begegnen in der Christenlehre am Dom altersgerecht den Grundlagen des Glaubens. Der dreijährige Konfirmandenunterricht ist ein zentrales Angebot des Kirchenkreises Magdeburg und kann von jedem interessierten Jugendlichen besucht werden. Vielfältige Aktivitäten prägen die Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Domgymnasium in Domnähe.

 

Gemeinsames Standhalten gegen die Ideologie des Staates

Eine kleine Mitarbeiterschar versucht den großen Aufgaben gerecht zu werden. Sie ist dabei auf die Mitarbeit von Ehrenamtlichen angewiesen. Das kleine Pfarrhaus reicht schon lange nicht mehr für die Bedürfnisse der Gegenwart. Deswegen hat die Domgemeinde einen Zukunftsprozess gestartet, um sich geistlich, organisatorisch und räumlich auf die vielen Chancen vorzubereiten, die in der Zentrumsarbeit einer Großstadt liegen. In Magdeburg liegt die Kirchenmitgliederzahl der großen Kirchen bei ca. 12 Prozent (8 Prozent Evangelische, 4 Prozent Katholiken). Das erfordert eine enge Zusammenarbeit der Konfessionen, die schon zu DDR-Zeiten durch das gemeinsame Standhalten gegen die Ideologie des Staates begründet wurde.

 

Drei Fördervereine (Domförderverein, Domchorförderverein, Aktion neue Domorgeln) und die Domchorstiftung unterstützen die Gemeindearbeit. Der Dom ist zugleich Bischofskirche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Magdeburg ist Bischofssitz. Die Landesbischöfin Junkermann ist erste Dompredigerin. Dadurch wird der Dom nicht nur Zentrum der Stadt und des Kirchenkreises Magdeburg, mit zahlreichen Großveranstaltungen und Ausstellungen, sondern auch der ganzen Landeskirche.