Geschichte der Bergkirche in Wiesbaden

Geschichte der Bergkirche in Wiesbaden

Die Bergkirche ist das namensgebende Gebäude des Bergkirchenviertels innerhalb des historischen Fünfecks, des Zentrums der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Ihr Name leitet sich von ihrer Lage auf einem höhergelegenen Plateau innerhalb der Wiesbadener Innenstadt ab. Der spitze Schieferhelm über der Vierung der Bergkirche ist deswegen weithin zu sehen.

 

Trennung zwischen Kirchenvolk, Altar und Kanzel aufgehoben

Pläne für eine zweite evangelische Kirche in Wiesbaden auf dem Hügel oberhalb des Kochbrunnens gehen auf das Jahr 1837 zurück, gebaut werden konnte sie jedoch erst nach den preußischen Kriegen (1866 bis 1871), geweiht wurde sie 1879. Der Entwurf Johannes Otzens ist im Äußeren dem Erscheinungsbild von Pfarrkirchen des 13. Jahrhunderts nachempfunden. Im Inneren machte Otzen seinen ersten Versuch, unter Verwendung gotischer Stilelemente, jedoch in Abwandlung der Bauordnung der Gotik, eine "Predigtkirche“ mit einem zentralen Versammlungsraum zu schaffen, in dem die Trennung zwischen Kirchenvolk, Altar und Kanzel aufgehoben ist.

 

Im Jahr 1939 schrieb Gemeindepfarrer Franz von Bernus von der "Geschlossenheit dieses Raumes, der uns zusammenführen will und zusammenhält wie eine Familie“. Die Bergkirche – eine "Bergekirche“. Das Bestreben Otzens, die Heilsgeschichte durch reichen Bilderschmuck erfahrbar zu machen, wurde anfangs als "katholisierend“ empfunden, heute betrachtet die Gemeinde die reiche Ausgestaltung als großen Schatz. Die Bergkirche gilt als der am reinsten erhaltene Kirchenbau der Stadt aus dem 19. Jahrhundert.


 

Einen Rundblick in der Bergkirche Wiesbaden erlaubt das 360 Grad-Pamorama unter www.360cities.net.