Die Sankt Petri Kirche in Kopenhagen

Die Sankt Petri Kirche in Kopenhagen

Die Sankt Petri Kirche in Kopenhagen

Blick von der Kanzel in den Innenraum der Kirche
Die Sankt Petri Kirche ist unter ihrem ersten Namen ’Sankt Peder’ erstmals in einem Testament von 1304 genannt. Man nimmt an, dass das Gebäude um 1200 errichtet wurde, und es war Dorfkirche im Dorf Serridslev, das aus einem Teil der heutigen Kopenhagener Innenstadt bestand. Damit ist Sankt Petri eine der vier Kirchen, die damals in der Stadt lagen. Sie war eine typische einschiffige dänische Dorfkirche mit Treppenturm.

Mit der Reformation wurde die Kirche entweiht und das Gebäude einige Jahrzehnte lang als Glocken- und Kanonengießerei benutzt. 1585 bekam die Sankt Petri Gemeinde, die 10 Jahre früher gegründet worden war, die Kirche von König Frederik II. zur Verfügung gestellt, und die deutsche evangelisch-lutherische Gemeinde in Kopenhagen hatte hier seitdem ununterbrochen ihr Gemeindezentrum.

 

Da die Gemeinde ab dem 17. Jahrhundert mehr und mehr Mitglieder bekam, wurde die Kirche unter Christian IV. um zwei Seitenschiffe zur heutigen Kreuzkirche erweitert, und unter Christian V. wurde später noch ein Seitenschiff nach Norden angebaut. Auch das Kirchengrundstück wurde durch Zukauf vergrößert. Allmählich besaß die Kirche das ganze Gelände entlang der Skt. Peders Stræde zwischen der Nørregade und der Larslejsstræde wo u.a. die damaligen zwei Pfarrhöfe und die Knabenschule Platz fanden. Beim Kopenhagener Brand 1728 wurden das Innere der Kirche und die übrigen Gebäude auf dem Grundstück zerstört mit Ausnahme des neuesten Abschnittes der Grabkapellen. Die Außenmauern der Kirche und des Turmes hielten stand. Aber auch das meiste Inventar und das Kirchenarchiv fielen den Flammen zum Opfer. König Frederik IV. finanzierte den Wiederaufbau der Kirche, aber nicht die übrigen Gebäude.

Beim Wiederaufbau bekam der Turm zuerst eine Barockhaube, mit der die Gemeinde nicht zufrieden war. Der Zimmermeister Johan Boye Junge bekam den Auftrag, die Turmspitze zu bauen, die seit 1757 unsere Kirche schmückt.

 

Beim Kopenhagener Bombardement im September 1807 wurden die Kirche, die Grabkapellen und das meiste Inventar schwer beschädigt. Der Turm konnte durch einen energischen Einsatz des Obergräbers Jacob Jørgensen gerettet werden. Wegen fehlender Mittel zog sich der Wiederaufbau der Kirche über viele Jahre hin.

Die neueste, sehr gründliche Restaurierung von Kirche und Grabkapellen wurde in den Jahren 1995-1999 von der staatlichen Schloss- und Liegenschaftsverwaltung (Slots- og Ejendomsstyrelsen) und mit privaten Zuschüssen durchgeführt. Der Architekt war Professor Architekt Hans Munk Hansen. Bei der Gelegenheit wurde das nördliche Seitenschiff vom Kirchenraum abgetrennt und als Christian-V.-Saal eingerichtet. Der ganze Gebäudekomplex mit der umgebenden Mauer wurde unter Denkmalschutz gestellt.