Porträt der Gemeinde

Porträt der Gemeinde
Die Muttergemeinde der Reformation

Die Stadtkirchengemeinde ist ein Zusammenschluss von evangelischen Kirchengemeinden in Wittenberg und Umgebung. Dazu gehören die Gemeindebereiche Innenstadt mit dem Stadtrandgebiet der Dresdener Straße, Friedrichstadt, die einstigen Dörfer Trajuhn, Euper und Karlsfeld im vorstädtischen Bereich sowie Mühlanger und Dietrichsdorf. Die Stadtkirchengemeinde ist mit rund 3600 Mitgliedern eine der größten Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Viele Ehrenamtliche verantworten und gestalten das Gemeindeleben. Drei Pfarrer, zwei Gemeindepädagogen und eine Kantorin arbeiten im Verkündigungsdienst. Zur Gemeinde gehören auch drei Kindertagesstätten, die in einem Zweckverband organisiert sind, und der Alte und Neue Friedhof. Hauptkirche ist die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien, die Predigtkirche von Martin Luther und  von Johannes Bugenhagen, des ersten lutherischen Pfarrers Wittenbergs. Hier begann die Tradition der evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, mit Gemeindegesang und mit der Kommunion des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein). Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien wird deshalb als die Mutterkirche der Reformation bezeichnet.

Bis heute ist die Stadtkirche ein lebendiger Ort des gepredigten, des gelesenen und des gesungenes Wortes, eine Stätte der religiösen und kulturellen Identifikation, eine Schatzkammer der Geschichte und der Kunst. Unzählige Besucher und Gäste aus aller Welt besuchen an diesem traditionsreichen Ort Veranstaltungen und Konzerte und feiern mit der Stadtkirchengemeinde festliche Gottesdienste. Am 31. Oktober, dem jährlich begangenen Reformationstag, stehen die Stadt- und Schlosskirche im Mittelpunkt des deutschen und internationalen Protestantismus. Namhafte Prediger und Kanzelredner aus Kirche und Gesellschaft, aus Kunst und Kultur, aus Wissenschaft und Politik ziehen eine große Hörergemeinde an. Die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien ist es ein unvergleichlicher Ort der deutschen Geschichte und Kultur.

Die Stadtkirchengemeinde hat mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen wie viele andere Kirchengemeinden in Mitteldeutschland:  Ein großes Erbe ist zu verwalten in einer immer weniger kirchlich geprägten Region. Zudem bedarf es einer steten Vermittlung zwischen städtisch und ländlich geprägten Gemeindeteilen und zwischen Orts- und Gästegemeinde. Als „Mutterkirche der Reformation“ wird die Stadtkirche von vielen Touristen, Pilgern und Gemeindegruppen besucht. Neben dem Gemeindeleben mit seinen zahlreichen Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen stehen zur Zeit die Generalsanierung mit parallel laufender Spendenkampagne, die Durchführung der Landesausstellung „Lucas Cranach der Jüngere 2015“ und die Vorbereitungen für das Reformationsjubiläums 2017 im Mittelpunkt.