Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Foto Manfred Niehus
Das Stift Fischbeck zählt mit seinen vielen Gebäuden zu den Kulturdenkmälern von besonderer nationaler Bedeutung. Wir teilen die Schönheit dieses Ortes gern und gastfreundlich mit vielen anderen Menschen, die jährlich zu Tausenden zu uns kommen, um hier vor Ort lebendig gebliebene christliche Geschichte zu entdecken.

Und diese beginnt bereits im Jahre 955, als der sächsische König Otto und spätere Kaiser Otto I. die Stiftung einer Edelfrau namens Helmburgis mit Schutzprivileg und Gründungsgut ausstattet und beurkundet.

Helmburgis gründete an diesem Ort ein Stift für Kanonissen, eine Erinnerungsstätte für ihre verstorbenen Familienangehörigen und für die benachbarter adeliger Familien.

Im Jahre 1234 traf das Stift eine schreckliche Brandkatastrophe. Große Teile mussten nachfolgend neu aufgebaut werden. Im auf und ab der Zeiten erlitt das Stift Plünderungen und Verwüstungen, erst Mitte des 17. Jahrhunderts folgten unter der Herrschaft des hessischen Landgrafen lange Jahre des Friedens und der Ruhe. Vor allem im 18. Jahrhundert bereicherten Neubauten das Bild des Stifts, so wie heute noch zu sehen ist.

Der romanischen Stiftskirche wurde nach einer intensiven Restaurierungsphase 1904 wieder viel von ihrer einstigen Würde zurückgegeben. Kaiser Wilhelm II. übernahm einen Großteil der Renovierungskosten, denn er hatte die Schirmherrschaft für das Stift Fischbeck übernommen und damit wieder an das Schutzprivileg Ottos I. angeknüpft. Im Jahre 1955 wurde das tausendjährige Jubiläum gefeiert.

Die Krypta ist aus der ersten Bauphase der Kirche erhalten geblieben. Wer ihre Schönheit, Stille, Erhabenheit und ihre Akustik im eigenen Gesang erlebt hat, wird sie nie wieder vergessen.

Fischbecker Wandteppich stellt die Gründungslegende dar, bewundert wird auch das Triumphkreuz aus dem 13. Jh., aber auch der „Christus im Elend", in einem Stück aus einer Mooreiche gearbeitet, lässt viele Menschen andächtig werden. Vom Kopfreliquiar des hl. Johannes ist eine Kopie zu sehen, das Adlerpult erinnert an die erste Dekade des 14. Jh. Anmutig sieht eine Frauengestalt auf den Betrachter herab, der sie als feines Holzbildwerk des 14. Jh. im Hochchor der Kirche entdeckt, sie soll Helmburgis darstellen.

Ein Ausgang der Stiftskirche führt in den Kreuzgang, der mit seiner hölzernen Flachdecke, den Maßwerkfenstern auf den alten romanischen Säulen ruhend ein weiterer Ort der Ruhe, Stille und Andacht ist.

Fischbeck liegt an der Pilgerstrecke Loccum — Volkenroda, und auch wir begrüßen zu unserer großen Freude zunehmend mehr Pilger und bieten ihnen auf Anfrage eine Übernachtungsmöglichkeit in unserer kleinen Pilgerwohnung. Hier knüpfen wir an eine alte Tradition an und freuen uns über diese Möglichkeit der Gastfreundschaft.