Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Die Christuskirche in Bad Vilbel

Ihre Baukonzeption und Symbolik

 

„Wenn ich auch durch die Schlichtheit der Kirche manches vermisse, so ist mir im Gottesdienst doch aufgefallen: Ich konnte gar nicht anders, als mich zu sammeln und zuzuhören. Nichts lenkte mich ab.“ So zitierte Pfarrer Rudolf Trey einen katholischen Christen in der Gemeindezeitung ZACK. Prägnant wiedergegeben war die Intention des Kirchenvorstandes aus der Zeit der Konzeptionierung der neuen evangelischen Kirche in Bad Vilbel Ende der 50er Jahre des 20.Jahrhunderts. Der damalige Leiter des Deutschen Evangelischen Kirchenbautages Architekt A.O.Gulbransson hatte den Architektenwettbewerb gewonnen und mit Kirche und Nebengebäuden ein ganzes Kirchen-Ensemble im Zentrum von Bad Vilbel geschaffen:

  • Die Kirche steht im Mittelpunkt. Turm, Pfarrhaus, Jugendräume, Kindergarten und Schwesternhaus sind auf die Kirche hin orientiert. So steht das Kreuz nicht auf dem Turm, sondern auf der Kirche selbst.
  • Die unverputzten Backsteine und Betonteile deuten die Unmittelbarkeit des Menschen vor Gott an. So wie sich die Fülle von Einzelsteinen zu einem Gesamten fügt, so soll sich jedes Mitglied der Gemeinde in den „lebendigen Tempel Gottes“ (1.Petrus 2,5) einfügen lassen.
  • Die Gemeinde sammelt sich in der unteren, dunkleren Ebene. Die unteren Fenster mit Symbolen aus altchristlichen Katakomben bringen kein Licht. Das kommt von oben aus den gleichseitigen Dreiecken, dem Symbol für den dreieinigen Gott. Die Betonbalken deuten an: Wir sind noch von der Fülle des Lichts getrennt.
  • Altar, Kanzel und Taufstein stehen nahe vor der Gemeinde. Wortverkündigung und Sakrament sind im Mittelpunkt. Bewusst wurde der Altar nicht als (Opfer)Block geschaffen, sondern als (Gaben)Tisch für Abendmahl, Bibel und Kreuz. Auf das Taufbecken fällt das Licht und erinnert an den „offenen Himmel“ bei Jesu Taufe, an die auch die Taube erinnert, zugleich Symbol für den Heiligen Geist. Sie ist zum Altar und zur Kanzel ausgerichtet: Gottes Geist ist in Sakrament und Wort Gottes gegenwärtig. Von Gegenüber klingt die dreimanualige Walcker-Orgel von 1964 in den Kirchraum hinein. Sie wurde von der Orgelbaufirma Glatter&Götz 2013 umfassend erneuert und klanglich erweitert.
  • Unter der Kirche befinden sich die Gemeinderäume. Der große Saal mit seiner  Bühne bietet bis zu 300 Menschen Platz (die Kirche selbst bis zu 600 Besuchern). Zwei weitere Versammlungsräume und Nebenräume sind für Gruppen und Besprechungen da.

Die Grundsteinplatte neben dem Eingang zum Gemeindezentrum erinnert an die Grundsteinlegung „AD 1961“. Mit einem großen Festjahr wurde 1962 das 50jährige Bestehen der Kirche gefeiert und damit an die Einweihung der Christuskirche 1962 erinnert. Aus diesem Anlass entstand ein Buch über die Gemeinde, das für 10 € zugesandt werden kann.