Rettung in Sicht

Morgenandacht

Gemeinfrei via pixabay/ coco Parisienne

Rettung in Sicht
26.10.2022 - 06:35
29.07.2022
Jasmin Jäger
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Die Sendung zum Nachlesen: 

Ihr Leben hängt buchstäblich am seidenen Faden. Alles hängt nun an dieser roten Schnur. Ihr Leben, das ihrer Familie, ihre Zukunft. Rahab hat eine Schnur aus karmesinrotem Faden in ihr Fenster geknüpft. Nicht zu übersehen. Leuchtend rot. Das Symbol ihrer Rettung.

Rahab starrt aus dem Fenster über die Stadtmauer Jerichos in die Weite. Sie kann es immer noch nicht fassen, was in den letzten Tagen passiert ist. Nichts ahnend hat sie zwei Männer bei sich aufgenommen. Gerüchte machten die Runde. Was sollten die Leute schon denken? Sie war bereits als Prostituierte abgestempelt. Sie hatte keine Angst, die fremden Männer bei sich aufzunehmen. Doch plötzlich standen Boten des Königs vor ihrer Tür. Sie wusste, das konnte nichts Gutes bedeuten und hat die Männer rechtzeitig auf ihr Dach steigen lassen. Dort versteckten sie sich. Die Boten forderten sie auf, die Männer herauszugeben. Es hieß, sie seien Spione. Rahab log. Eiskalt erzählte sie ihnen, die Männer hätten bereits die Stadt verlassen. Sie müssten sich beeilen, um sie einzuholen. Die Boten des Königs machen sich auf die Jagd. Rahab hatte beschlossen, die Männer zu beschützen.

Sie stieg zu den Männern aufs Dach. Rahab war einiges über die Israeliten zu Ohren gekommen. Der Gott der Israeliten hatte das Wasser des Schilfmeers ausgetrocknet, sodass sie aus der Sklaverei, aus Ägypten fliehen konnten. Rahab und die Menschen in Jericho fürchteten sich vor diesem wandernden Volk. Doch Rahab wagte es. Sie weiß: Der Gott dieser Männer hat das Volk Israel gerettet. Auf der Seite dieses Gottes will auch sie stehen. Denn sie hat erkannt – und das sagt sie den Männern auch: „Der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.“
Die zwei Männer hatten den Auftrag, das Land auszukundschaften. In drei Tagen wollen sie den Jordan überqueren. 40 Jahre lang waren sie in der Wüste umhergeirrt. Nun sind sie fast am Ziel. Das verheißene Land ist zum Greifen nah. Endlich können sie ankommen, sich einrichten, zur Ruhe kommen und sich etwas aufbauen.

Rahab war ihre Rettung. Das wussten die zwei Männer. Ohne ihre Hilfe wären sie den Schergen des Königs schutzlos ausgeliefert. Rahab hat ihnen die Flucht ermöglicht. Sie war gewieft. Sie hatte keine Angst; keine Angst, die Fremden bei sich einzulassen und als Verräterin zu gelten. Sie feilschte mit ihnen. Sie hatte ihnen geholfen zu entkommen und im Gegenzug leisteten die Fremden einen Schwur: Rahab und ihre Familie sollten verschont werden, wenn die Israeliten ins feindliche Jericho einziehen. Sie soll ihre Familie in ihrem Haus versammeln und eine karmesinrote Schnur ins Fenster hängen. In das Fenster an der Stadtmauer, aus dem sie die Männer mit einem Seil hinuntergelassen hat.

Rahab starrt aus dem Fenster über die Stadtmauer Jerichos in die Weite. An ihrem Fenster die leuchtend rote Schnur. Das Symbol ihrer Rettung.
Rahab hat eine entscheidende Rolle in der Geschichte Gottes mit seinem Volk. Obwohl sie nicht zum Volk Israel gehört, trägt sie als Frau dazu bei, dass das Volk Israel das von Gott verheißene Land erreicht. Rahab ist ein biblisches Beispiel dafür, dass das Volk Gottes nicht begrenzt ist – nicht auf eine Volksgruppe und auch nicht auf eine Kultur. Gottes Rettung gilt vorbehaltlos allen Menschen. Und sie geschieht miteinander und im mutigen Glauben: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hebräer 11,1).

In dem Gott der zwei fremden Männer erkennt Rahab ihre Rettung. Und Rahab glaubt: „Der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.“ Und ihr Glaube ist es, der auch die beiden fremden Männer rettet.

 

Es gilt das gesprochene Wort.

29.07.2022
Jasmin Jäger