Licht an!

Wort zum Tage

Gemeinfrei via pixabay/ Christina Zetterberg

Licht an!
mit Christina-Maria Bammel
13.12.2021 - 06:20
15.09.2021
Christina-Maria Bammel
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Der 13. Dezember war der kürzeste Tag im Jahr, der mit der geringsten Tageslichtzeit - mehr als hundert Jahre lang. Und er fiel mit der Wintersonnenwende zusammen, bis dann 1752 auch dort der gregorianische Kalender eingeführt wurde: in Schweden. Die Sonnenwende und der Gedenktag der heiligen Luzia haben sich ergänzt in ihrer Botschaft: Die Dunkelheit vergeht, Licht breitet sich aus. Heute feiern Viele die Erinnerung an diese Luzia. Auf Sizilien in wohlhabende Verhältnisse hineingeboren, aufgewachsen in gefährlichen Zeiten. Denn Kaiser Diokletian und seine Handlanger kannten keine Hemmung, wenn es darum ging, unangepasste Menschen zu drangsalieren und zu quälen. Auch Luzia erlebte die Zwänge ihrer Zeit. Dazu gehörte, unbedingt heiraten zu müssen. Selbst die eigene Mutter hatte das verlangt. Eine Weile konnte Luzia es hinausschieben und ihr Vermögen verteilen an alle, die es bitter brauchten. Aber bald war dem potenziellen Ehemann das Warten zu lang. Er zeigte Luzia an, womit ihr furchtbarer Todesweg besiegelt war. Genaues weiß man nicht zu Luzias Tod, kaum dass sie zwanzig Jahre alt war. Ob sie Vergewaltigungen erleiden musste? Andere körperliche Misshandlungen? War es das heiße Öl, das man über ihr ausgegossen haben soll - oder der Schwertstich? Die Geschichte hinter der Legende hat Lücken. Viel zu oft bleiben Lücken, wenn es um Todesursachen und Todesumstände von Frauen geht, bis auf den heutigen Tag. Vor allem dort, wo das Martyrium von Frauen durch Männer verursacht wird, die nicht bekommen, was sie meinen beanspruchen zu können. Was der jungen Frau damals und vielen jungen Frauen und Mädchen heute angetan wird, darf nicht einen Augenblick lang verdunkelt werden.  Es gehört mit ins Bild, wenn Luzia jetzt wieder in Familien, Schulen, Kindergärten und Kirchen gefeiert wird – gegen die Dunkelheit: wie sie Licht bringt und trägt. Denn die Legende erzählt auch, dass Luzia, um verfolgten Christen in ihren Verstecken in dunklen Gängen Versorgung zu bringen, das nötige Licht auf den Kopf nahm. So hatte sie beide Hände frei zum Tragen von Lebensmitteln. Der Lichtkranz auf dem Kopf - DAS Erkennungszeichen für den Luziatag. Als wollte dieser Tag sagen: Licht an für alle, die zu den Versteckten, Verfolgten und in Not Geratenen gehen! Licht an für alle, die die Hilfe in den dunkelsten Winkel tragen! Und für alle, die darauf warten. Denn solches Licht tut jeder Seele gut!

Es gilt das gesprochene Wort.

15.09.2021
Christina-Maria Bammel