Glückselig

Wort zum Tage
Glückselig
Jesu Worte über das Glück
24.04.2017 - 06:20
23.04.2017
Pfarrerin Angelika Scholte-Reh

Zwischen Himmel und Erde steht Jesus. Er ist auf einen Berg gestiegen, damit all die Menschen ihn auch hören können. Nun beginnt er seine berühmte Rede, die Bergpredigt, und spricht über das Glück:

 

Glückselig sind die, die wissen, dass sie vor Gott arm sind. Denn ihnen gehört das Himmelreich. (Matthäus 5,3)

Was einen Menschen glücklich macht? Nicht alles für selbstverständlich zu halten!

Glücklich macht, das, was ist, dankbar wahrzunehmen und über den Reichtum darin zu staunen. Wie schön die Welt um mich herum ist, wie gut es ist, diese Menschen zu kennen, Fähigkeiten und gute Bedingungen mit auf meinen Weg des Lebens bekommen zu haben. Das Alles das kommt nicht von mir selbst. Ich glaube: Gott hat es mir geschenkt.

 

Glückselig sind die, die von Herzen freundlich sind. Denn sie werden die Erde als Erbe erhalten. (Matthäus 5,5)

Die amerikanische Professorin Elisabeth Dunn hat gemeinsam mit ihren Studierenden danach gefragt, ob Geld glücklich macht. Sie schenkten Menschen einen kleineren Geldbetrag. Die eine Hälfte sollte das Geld für sich selbst ausgeben, die andere Hälfte für andere Menschen. Anschließend haben sie alle Probandinnen und Probanden befragt. Deutlich glücklicher waren die, die das Geld für andere ausgegeben hatten. Das Leben als Geschenk zu verstehen und es mit anderen gerne zu teilen, macht Menschen offenbar glücklicher.

 

Glückselig sind die, die an der Not der Welt leiden. Denn sie werden getröstet werden. (Matthäus 5,4)

Bei der Beerdigung des alten Herrn hat sich seine Witwe auf die Bank neben dem Grab gesetzt. Die Last der Trauer hat sie in sich zusammenfallen lassen. Die Reihe der Kondolierenden geht an ihr vorbei. Da tritt ihre Urenkeltochter neben sie, schaut sie an und sagt: „Oma, da wo Opa jetzt ist, geht es ihm gut. Er hat jetzt keine Schmerzen mehr!“ Ein Augenblick voller Intensität. Die Kinderhand liegt zärtlich auf dem Arm der alten Dame. Ihr Gesicht hellt sich auf, sie sitzt aufrechter, lächelt das Kind an, getröstet. „Ja, Du hast recht! Da geht es Opa jetzt besser!“

 

„Glückselig sind die …“

Die so genannten Seligpreisungen erzählen für mich davon, wie hier auf der Erde der Himmel aufgeht, wenn ich wahrnehme, wie wunderbar das Leben ist, wenn ich Freude mit anderen teile, wenn Menschen Trost erfahren und Frieden stiften. Ja, Glück, das ist ein Stück Himmel auf Erden.

23.04.2017
Pfarrerin Angelika Scholte-Reh