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Es ist Badesaison, immer noch. Herr Davison ist glücklich. In seinem Garten ist ein Schwimmbad. Zehn Meter lang. Am Morgen ist noch Ruhe im Becken. Aber am Wochenende … Herr Davison reibt sich die Hände vor Freude. Das war nicht immer so. Vor drei Jahren war Trauer statt Freude. Da war er allein, nach fünfzig Ehejahren. Saß im Sessel, starrte vor sich hin. Und jetzt? hat er sich gefragt, ein paar Mal am Tag. Was kommt jetzt? Trauer kam, täglich. Bis er sich selbst nicht mehr aushielt. Und eine Idee hatte.
Wer keine Freude hat, muss Freude machen, sagt sich Herr Davison. Freude machen soll froh machen. Er plündert sein Sparbuch und baut ein Schwimmbad in seinen Garten. Nicht für sich. Für die Kinder im Dorf. Weit und breit ist kein Schwimmbad. Jetzt aber, im Garten von Herrn Davison. Er lädt die Kinder ein. Kommt zu mir und schwimmt, lässt er allen ausrichten. Unter einer Bedingung: Ein Eltern- oder Großelternteil muss dabei sein. Auf die Kinder aufpassen. Aber auch kleine Schwätzchen halten mit Herrn Davison. Er will ja nicht mehr allein sein. Und Kinder sind halt klein. Aber Opas, die mag er und kennt viele von früher. Oder Omas. Mit denen ist besser reden. Über alte Zeiten und was man so kocht oder wem es nicht gut geht. Dorfgespräche. Im Garten von Herrn Davison.
Das Leben klopft jetzt wieder wie sein Herz. Herr Davison sitzt im Schaukelstuhl und schaut zu, lacht, ruft auch mal: Vorsicht! und ist zufrieden. Mit sich und der Welt. Zufrieden, weil er Recht hatte mit seiner Idee: Wer keine Freude mehr hat, soll Freude machen. Freude machen macht froh. So ist das im Reich Gottes. Man wartet nicht, bis sich einer kümmert. Man tut es selber. Und kommt auf Ideen. Ich könnte mal bei Nachbarn klingeln, wie es denen wohl geht. Oder jemandem etwas Einkaufen. Ins Café gehen, vielleicht treffe ich dort Bekannte.
Nein, das geht nicht immer gut. Aber Einladen geht ja manchmal auch. Wie Herr Davison, der in seinen Garten einlädt wie ins Reich Gottes. Kinder kommen mit Eltern und Omas. Ein paar schöne Wochen noch, die Badesaison. Sommer und Leben ist im Garten. Und überall Freude, die von Herzen kommt.
Es gilt das gesprochene Wort.