Tetje Mierendorf

Tetje Mierendorf
Es muss eine höhere Existenz geben, die das Ganze lenkt.
26.04.2015 - 08:05

In der ersten Folge ist der Hamburger Schauspieler und Musicaldarsteller Tetje Mierendorf zu Gast bei Julia Scherf. Als „Großer, dicker, peinlicher Verlobter“ ist er mit der gleichnamigen SAT.1-Sendung bekannt geworden. Doch seitdem ist viel passiert: Er ist Vater geworden, hat ordentlich abgespeckt und trägt nun eine Soutane – Letzteres allerdings nur auf der Bühne, denn aktuell spielt Mierendorf die Rolle des Pfarrer Keuchel im Hamburger Musical „Das Wunder von Bern“.

Es ist nicht das erste Mal, dass Mierendorf einen Geistlichen spielt. Die Rolle des Pfarrers scheint dem Schauspieler wie auf den Leib geschneidert: „Ich glaube, es ist schon ein Stück weit so, dass man einen Pfarrer als den wohlgenährten, ruhenden Pol einer Gemeinde sieht und körperlich gibt es da ja schon Parallelen zu mir. Ich mag es auch, Ratgeber zu sein. Es ist schon in der Vergangenheit so gewesen, dass Leute mit ihren Problemen zu mir gekommen sind und ich versuche, durch Denkanstöße und das Beleuchten von anderen Perspektiven, die Leute dazu zu bringen, dass sie sich hinterfragen. Das tut der Pfarrer Keuchel in dem Stück auch!“

Privat fällt es dem Entertainer manchmal schwer, sich von der Kirche persönlich angesprochen zu fühlen. Eine enge Verbindung zu Gott besteht für ihn aber auch außerhalb des Gottesdienstes: „Es gab einige Erlebnisse in meinem Leben, wo ich gemerkt habe, dass es eine höhere Existenz gibt, die mich vor Schäden bewahrt und mich in die richtigen Richtungen lenkt. Bei mir war es bisher so, dass ich irrsinnig viel Glück gehabt habe und alles seinen Sinn hatte. Und erst retrospektiv habe ich verstanden, warum viele Dinge so gewesen sind, wie sie gewesen sind. Es muss – ich habe Beweise dafür erfahren – eine höhere Existenz geben, die das Ganze lenkt.“