Die Geschichte der Kirche in Wallern

Die Geschichte der Kirche in Wallern

Foto: Archiv/Rechte der Pfarrgemeinde

Die 1851–1853 errichtete Dreieinigkeitskirche von Wallern ersetzte ein älteres, baufällig gewordenes Bethaus von 1784. Sie stellt eine der frühesten Kirchenbauten dar, die nach dem Fall der einschränkenden Bestimmungen für den Kirchenbau im Jahre 1849 errichtet wurden.

 

Ähnlich wie in Wels (Oberösterreich) sollte der Bau auch öffentlich demonstrieren, dass es sich dabei um eine Kirche handelt nicht um ein nach außen profan-bürgerlich wirkendes Bethaus. Es handelt sich um einen neugotischen Bau, der seine Konfessionszugehörigkeit bereits durch die eingebauten schönen und geräumigen Emporen zu erkennen gibt.

 

Der blaue Sternenhimmel im Altarraum ist typisch für die Zeit und die „erweckte“/„fromme“ Prägung der Gemeinde in der Erbauungszeit durch den damaligen Pfarrer Jakob Ernst Koch. Der nicht zuletzt durch die Farbgebung stimmungsvolle Raum soll auf das religiöse Gemüt und den Besucher wirken. Den neugotischen Altar ziert allein das Bild des Auferstandenen.

 

Einer der gelungensten Bauten

Auf diese Weise sollte nicht nur das evangelische „Christus allein“ ausgedrückt, sondern auch in der Gemeinde die Liebe zum Heiland geweckt werden. Das durch den Altar hell gerahmte, 1881 angebrachte Christusbild bildet auch optisch das Zentrum des Raumes. Beim Altar findet sich die Inschrift: "Alles und in allem Christus."

 

Die Inneneinrichtung wurde schrittweise komplettiert: 1868 wurde der Taufstein angeschafft, der in gut lutherischer Weise vor dem Altar im Angesicht der Gemeinde aufgestellt ist. Später kam das Altargitter hinzu. 1873 wurden die Glasfenster im Altarraum erworben. Sie stellen Luther und Melanchthon dar, die im 19. Jahrhundert häufig als Paar in Kirchenräumen auftreten, sowie Petrus und Paulus.

 

Alle Fenster sind mit ihnen zugeordneten Schriften versehen. Die Kirche wurde in den Jahren 2004 und 2007 in vorbildlicher Weise restauriert und stellt einen in sich geschlossenen und einen der gelungensten evangelischen Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts in Österreich dar.

 

Rudolf Leeb, Astrid Schweighofer, Dietmar Weikl (Hrsg.): Das Buch zum Weg, Kirche-, Kunst und Kulturgeschichte am Weg des Buches 12008, Salzburg, 31-32