Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

2015 jährt sich die Weihe der wieder errichteten Frauenkirche zum zehnten Mal. Mit einem festlichen Gottesdienst an einem herbstlich frischen, aber sonnigen Morgen des 30. Oktober 2005 feierten knapp 2.000 Gäste im Kirchraum, Zehntausende auf dem Dresdner Neumarkt und Millionen per Fernsehübertragung, dass von nun an die Dresdner Frauenkirche wieder ein offenes Haus Gottes und der Menschen sein konnte. Seither haben fast 18 Millionen Besucher am regen Leben unter der großen Kuppel teilgenommen.

 

Diese Dekade ist aber nur ein kurzer Abschnitt verglichen mit der langen Geschichte, auf die Frauenkirche zurückblicken kann. Bereits seit 1.000 Jahren gibt es an gleichem Ort Kirchbauten. Diese hatten sich über die Jahrhunderte verändert, alle aber waren der Mutter Jesu geweiht und trugen den Namen Frauenkirche, der bis heute beibehalten wurde.

Im 18. Jahrhundert entstand dann der berühmte Kuppelbau, der zweihundert Jahre das Stadtbild Dresdens prägte: Nachdem der gotische Vorgängerbau Anfang des 18. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit zeitweilig geschlossen werden musste, beschloss 1722 der Rat der Stadt Dresden einen vollständigen Neubau der Frauenkirche. Der beauftragte Ratszimmermeister George Bähr plante ein Meisterwerk, welches insbesondere durch die unverwechselbare Kuppel zum Wahrzeichen der Stadt Dresden werden sollte. Noch während die Kirche im Bau befindlich war, wurde sie 1734 geweiht – noch ohne Orgel und mit provisorischem Altar. In den darauf folgenden Jahren bis 1738 wurde die Steinkuppel vollendet. 1743 wurde der Bau mit dem Aufsetzen einer steinernen Laterne fertig gestellt. Bährs Ziel, dass die Frauenkirche „von Grund aus bis oben hinauf gleichsam nur ein einziger Stein“ sei, war verwirklicht.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche zerstört. Am Vormittag des 15. Februar 1945 – zwei Tage nach dem Bombenangriff auf Dresden – stürzte die ausgebrannte Frauenkirche in sich zusammen. Hatte sie den unmittelbaren Angriff und den Feuersturm anders als die meisten Gebäude der Innenstadt scheinbar überstanden, musste sie der extremen Hitzeeinwirkung schließlich Tribut zollen.

 

Ihre Ruine verblieb über vier Jahrzehnte als Mahnmal im Herzen der Stadt. Seit dem 13. Februar 1982, als sich an der Ruine erstmals junge Menschen mit Kerzen versammelten, wurde sie zu einem Symbol der Friedensbewegung in Ostdeutschland und einem Ort des gewaltfreien Protests. Für einen Wiederaufbau, einem von vielen Dresdnern innig gehegten Wunsch, waren die Bedingungen erst nach der politischen Wende in Deutschland gegeben. Dank der beeindruckenden Initiative von Bürgern wurde die Wiederaufbauidee in die Welt getragen. Über 11 Jahre hinweg wurde die Kirche Stück für Stück wieder aufgebaut – getreu den Vorgaben George Bährs und unter weitestgehender Verwendung historischer Materialien.