Projekt II: "Ziegen für Sambia"

Projekt II: "Ziegen für Sambia"
Frauen im sambischen Gwembe-Tal: Die Übergabe der Ziegen an weitere Familien ist stets ein feierlicher Akt, bei dem alle Frauengruppen der Umgebung zusammenkommen. Vorne links: Agnes Magiko.

Foto: Regine Lübben

Frauen im sambischen Gwembe-Tal: Die Übergabe der Ziegen an weitere Familien ist stets ein feierlicher Akt, bei dem alle Frauengruppen der Umgebung zusammenkommen. Vorne links: Agnes Magiko.

Die Ziegen-Übergabe beginnt.
In einem Landwirtschaftsprojekt im Süden Sambias erhalten Familien in Not ein Ziegenpaar – und geben beim ersten Wurf zwei Zicklein an eine andere bedürftige Familie weiter. „Dieses Projekt hat mein Leben verändert", freut sich Agnes Magiko, eine Bäuerin aus dem sambischen Gwembe-Tal. Die 62-Jährige hat ihre sieben Kinder allein groß ziehen müssen. Das waren harte Jahre, in denen sie von früh bis spät im Haus und auf dem Feld arbeiten musste – und das Geld trotzdem nie ausreichte. 2010 bekam sie dann zwei Ziegen geschenkt; und ein Jahr später konnte sie zwei der Nachkommen an eine andere Familie weitergeben. Sie selbst unterhält heute eine Herde von 15 Tieren; 39 Ziegen hat sie bereits verkauft.

Eindrücke aus dem ländlichen Sambia
„Mit dem Verkaufserlös konnte ich mir ein kleines Haus bauen“, sagt Agnes Magiko stolz, „aus richtigen Steinen und mit einem Blechdach. Und unser Maisspeicher ist jetzt immer voll; die Ernährung meiner Familie damit gesichert." Die Bäuerin unterstützt heute ihre erwachsenen Kinder und sorgt dafür, dass die Enkel zur Schule gehen können.  „Ein erfolgreiches und nachhaltiges Projekt!“, betont Christian Reiser, Direktor der Gossner Mission.

Die Gossner Mission unterhält und fördert seit 1969 Entwicklungshilfeprojekte in Sambia. Damals hatte der Präsident der kurz zuvor gegründeten Republik Sambia, Dr. Kenneth Kaunda, sie höchst persönlich um Hilfe gebeten. Denn im Süden des Landes waren Zehntausende Menschen vom Volk der Tonga nach dem Bau eines Stauwerks umgesiedelt worden. Sie hatten damit ihre Lebensgrundlage am Sambesi verloren und kamen nun mit den ungewohnten klimatischen Bedingungen in höher gelegenen Regionen nicht zurecht.

Die Gossner Mission startete nach dem Hilfe-Ruf des Präsidenten ihr Landwirtschaftsprojekt im Gwembe-Tal. Dieses wurde 1998 in sambische Hände übergeben, wird aber weiterhin von der Gossner Mission gefördert.

Weitere Infos