Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Die Matthäuskirche

 

Mit dem Bau der Eisenbahn 1843 wird die vorhandene Nikolauskirche im alten Lehrter Dorf für die schnell anwachsende Stadt Lehrte zu klein, und der Bau einer neuen Kirche wird ins Auge gefasst.

 

Der Architekt und Baumeister Conrad Wilhelm Hase konzipiert daraufhin eine Kirche im neugotischen Stil. Er wird zugleich Baumeister der Kirche.

Hase verwendet vor allem Baustoffe, die vor Ort zu finden sind. In Lehrte ist es Ton, und es gibt Ziegeleien, die ihm die Ziegelsteine für den Bau liefern. Im Inneren der Kirche verwendet er für den Dachstuhl, die Emporen und die Holzdecke heimische Nadelhölzer.

 

Im Jahre 1873 erfolgt die Grundsteinlegung. Am 26. April 1876 wird die neue Kirche eingeweiht. Zwischen Dorf und Stadt gelegen wird sie zu einem Symbol des neuen Gemeinwesens, in der die Alteingesessenen und die Neuzugezogenen zusammen gehören. Sie ist ein eindrucksvoller Backsteinbau mit einem mächtigen Turm und einem großen Kirchenschiff mit einem Querschiff.

 

1878 wird die Orgel eingebaut. 1925, 1938 und 1983 wird sie erweitert oder gründlich restauriert.

1928 wird das Turmkreuz vom Lehrter Schlossermeister Wilhelm Oelfe gefertigt und montiert. 1997 wird es durch ein neues, gleichgestaltetes Kreuz ersetzt. Das alte Turmkreuz findet in der Kirche einen Platz als Fürbittenleuchter.

Eine erste tiefgreifende Erneuerung des Innenraumes wird 1934 vorgenommen. Die Empore wird ausgebaut und mit Sitzplätzen ausgestattet. Die Kirche bekommt Buntglasfenster im Altarraum und im Querschiff. Sie zeigen Geburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.

Bis auf die Holzdecke wird alles übermalt, und es wird ein Radleuchter mit einem Durchmesser von vier Metern aufgehängt. Dieser prunkvolle Leuchter verschwindet in den sechziger Jahren spurlos.

1937 und 1938 folgen die nächsten Renovierungen. Der Hase-Altar wird durch einen größeren Altar mit Altarretabel ersetzt. Die Orgel wird erweitert und mit einem neuen Prospekt ausgestattet.

1964 wird bis auf die Holzdecke der Innenraum hellgrau gestrichen. Die Kanzel wird auf die Nordseite versetzt. Das Querschiff nimmt jetzt Nebenräume auf.

Anfang der achtziger Jahre erhält der Kirchenraum annähernd sein ursprüngliches Aussehen zurück.

Die Kirche bekommt neue Bänke und einen Mittelgang. Es wird ein neuer Altar aus Stein gebaut und im Altarraum in Richtung Kirchenschiff versetzt. Das Retabel wird an die Wand gerückt.

In dieser Zeit wird auch das heutige Foyer vom Kirchenschiff abgetrennt.

 

Mit der Gründung der Markusgemeinde und der Fertigstellung der Markuskirche wird es nötig, die evangelischen Kirchen mit Namen zu benennen. Die evangelische Lehrter Kirche bekommt mit der Gründung der Schwesternkirche nun den Namen „Matthäuskirche“.

 

Lehrte, 2012, Pastor i. R. B. Böhme (gekürzt und redigiert von Pastorin B. Gärtner, Lehrte 2016)