Geschichte der Christuskirche Hamburg-Eimsbüttel

Geschichte der Christuskirche Hamburg-Eimsbüttel

Erbaut 1886 durch Prof. Johannes Otzen

Die im neugotischen Stil errichtete Kirche ist ein reifer Bau des führenden Kirchbaumeisters seiner Zeit. In Hamburg steht sie neben ihren Schwesterkirchen St. Gertrud Uhlenhorst, St. Johannis Altona, St. Petri Altona, Friedenskirche Altona. Die Kirche wurde quasi auf die Wiese im Stadterweiterungsgebiet gesetzt. Der Stadtteil Eimsbüttel wuchs darum herum. Bald kamen drei Ableger der Eimsbüttler Mutterkirche dazu, die zu eigenständigen Gemeinden wurden (Apostelkirche, St. Stephanuskirche, Philippuskirche). Im ersten Weltkrieg wurden die vier Bronzeglocken der Christuskirche zu Kriegszwecken entwendet. Nach dem Krieg wurden sie durch drei minderwertige Eisenhartgussglocken aus Metallresten ersetzt.

 

Zerstörung durch zwei Bombentreffer 1943/44

Die beiden Einschläge und die Druckwellen der Detonationen zerstörten die Deckengewölbe der Kirche, die Fenster sowie praktisch alle Einrichtungsgegenstände. Erhalten ist nur das alte Altarkreuz. Von den Grundmauern sind nach der Enttrümmerung der gesamte Chor sowie das nördliche Querschiff verloren gegangen. Das südliche Querschiff wurde deshalb durch Mauern abgetrennt und zur Sakristei umfunktioniert.

 

Der Wiederaufbau geriet schlicht und im Geist der 50er Jahre. Neu wurden die Hauptstücke aus Sandstein, die Beckerath-Orgel, neues Bankgestühl und Holzgeländer auf den umlaufenden Emporen eingefügt. Die gesamte Kirche wurde grau übermalt, abgesehen von dem stilistisch schwer zu fassenden neuen Triumphbogen zum Chor. Die erhaltenen Fotographien zeugen von der beeindruckenden gemeinschaftlichen Anstrengung, die zerstörte Kirche wieder aufzubauen und vom Stolz, dies erreicht zu haben. Kurz danach wurde die komplett zerstörte Philippuskirche durch die neu errichtete Bethlehem-Kirche ersetzt.

 

Umgestaltung für das neue Jahrtausend

Die vormals unabhängigen vier Kirchengemeinden im Stadtteil Eimsbüttel (ca. 60.000 Einwohner) fusionierten 1998 zu einer. Im Jahre 2005 entwidmeten wir die St. Stephanuskirche und dann die Bethlehem-Kirche. Beide sind verkauft und bleiben als Gebäude erhalten. Die Glocken der Bethlehem-Kirche läuten von jetzt an vom Turm der Christuskirche.

 

Die Christuskirche ist nach einer umfassenden Sanierung kaum wiederzuerkennen. Wir haben die graue Bemalung entfernt. Es gibt eine abgehängte Decke, der restaurierte Obergaden ist wieder freigelegt. Auf dem Schieferboden stehen neue Bänke aus Eichenholz. Die Orgel ist nicht nur generalüberholt, sondern auch das Gehäuse wurde umgestaltet. Der Altar ist neu und aus Schwarzstahl gefertigt, ebenso wie die Emporengeländer. Die Seitenkapelle besetzt das freigelegte südliche Querschiff, und ein eindrücklicher Tunnel mit Sakralschränken führt gegenüber ins Gemeindehaus.

 

Highlights im Wortsinne sind die neuen künstlerisch gestalteten Fenster. In freier malerischer Geste brechen sie das Licht zwischen Himmel und Erde, und wo die Welt sich dazwischen schiebt, zitieren sie Jesu Worte aus der Bergpredigt. Selig sind, die da hungert und dürstet … Das Beleuchtungskonzept ist im norddeutschen Raum wohl einmalig. Vielfältig können darüber verschiedene Szenen aufgerufen und Stimmungen im Raum erzeugt werden.