Geschichte des Meldorfer Doms

Geschichte des Meldorfer Doms

 

Der Meldorfer Dom gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenbauten an der deutschen Westküste. Er ist zwischen 1250 und 1300 erbaut worden als eine dreischiffige Basilika mit einem dreijochigen Querhaus und einem plattgeschlossenen Chor.

 

Seine heutige Außengestalt erhielt der Dom nach einem großen Brand im Jahr 1866. Die mittelalterliche Gestalt des Innenraumes ist im Wesentlichen erhalten geblieben. Bedeutend sind Gewölbefresken mit biblischen Motiven und Heiligenbildern aus dem 13. Jahrhundert, die in ihrer Pracht und Menge den Reichtum der Bauernrepublik Dithmarschen eindrucksvoll belegen. Vor dem Brand wirkte die Kirche wuchtiger, der Turm war niedriger und gedrungener.

 

Adam und Eva neben dem dänischen König, darüber Christus

Das Chorgitter bildet mit der Kanzel eine Einheit. Es wurde von den Rendsburgern Johann Peper und Thies Witt 1603 geschnitzt. In den durchbrochenen Rundbögen stehen sieben Apostelfiguren. Ein wenig vor ihnen sind vier Tugenden personalisiert gestaltet: Glaube, Klugheit, Liebe und Gerechtigkeit. Darüber prangt das Wappen des damaligen Landesherren, des dänischen Königs. Neben dem König stehen Adam und Eva, noch über dem König jedoch der gekreuzigte Christus.

 

Der mittlere Teil des Altars wurde 1520 aufgestellt. Der Altaraufsatz besteht aus zwei Teilen, dem geschnitzten älteren und einem gemalten jüngeren Teil auf den Außenflügeln, die 60 Jahre später dazu kamen. Der im Altarraum stehende Taufkessel aus Bronze mit drei männlichen Tragfiguren stammt auch aus der Zeit vom Ende des 13. Jahrhunderts. Der Kessel ist wie eine Glocke gegossen.

 

Umfassende Sanierung 

Wind, Wetter und die Zeit hatten Spuren am und im Dom hinterlassen. Deswegen war eine aufwändige Restaurierung in fünf Bauabschnitten erforderlich geworden. Für einen umfassende Innen- und Außensanierung waren allein für die ersten vier  Bauabschnitte rund 2,2 Millionen Euro nötig. Der letzte Teil, der allein mehr als eine Million Euro betrug, erforderte eine finanzielle Beteiligung der Meldorfer Kirchengemeinde von einem Drittel der entstandenen Kosten.

 

In diesem Sanierungsabschnitt ging es um den Innenraum des Doms. Zum Jahresbeginn 2009 wurden die Gewölbe im Altarraum und in der Vierung restauriert. Auch die Heizungs- und Lüftungsregelungstechnik wurde optimiert, damit die durch die Sanierungsmaßnahmen erzielten Ergebnisse möglichst lange erhalten bleiben.

 

Die Deckenmalereien vor dem Verfall bewahren

Vor allem die Deckenmalereien mussten vor weiterem Verfall geschützt werden. Gutachter stiegen über Gerüste und mit Hubsteigern bis unter die Gewölbedecke und stellten starke Schäden fest. Auch die Marcussen-Orgel wurde im Zuge der für 2009 anstehenden Innenraumarbeiten komplett gereinigt und neu intoniert.

 

Zum ersten Adventswochenende 2009 wurde der im neuen Glanz erstrahlende Dom mit einem Eröffnungskonzert und einem feierlichen Gottesdienst zum Ersten Advent, bei dem die restaurierte Marcussen-Orgel erstmalig wieder zu hören war, wieder eröffnet.

 

Michael Warnck (Kirchengemeinde Meldorf)