Musik im ZDF-Gottesdienst aus Potsdam

Musik im ZDF-Gottesdienst aus Potsdam

Der Oratorienchor im Kirchenkreis Potsdam e.V.

1957 wurde der Oratorienchor Potsdam gegründet. Sein erster Leiter, Prof. Ekkehard Tietze, hatte zuvor ein Jahr lang den Thomanerchor Leipzig geleitet. Tietze versah das Potsdamer Amt bis 1979. Unter seiner Leitung erklangen neben den bekannten Werken von Bach, Mozart, Haydn, Brahms und Verdi auch Kompositionen von Poulenc, Szymanowski und andere Werke der klassischen Moderne. Seit 1981 führt Kirchenmusikdirektor Matthias Jacob diese Tradition fort.


Der Chor tritt regelmäßig mit Oratorienaufführungen in der Friedenskirche Sanssouci in Erscheinung. Jahrzehntelang bestand eine intensive Zusammenarbeit mit dem Orchester des Hans-Otto-Theaters, der späteren Brandenburgischen Philharmonie Potsdam. In den vergangenen Jahren fanden die Konzerte entweder mit dem Staatsorchester Frankfurt (Oder), den Brandenburger Symphonikern, der Kammerakademie Potsdam, dem Deutschen Filmorchester Babelsberg oder dem Neuen Kammerorchester Potsdam statt.

 

Einzelstimmbildung sichert die Qualität

Der Chor hat seine Heimat im evangelischen Kirchenkreis. Die zurzeit 100 Mitglieder kommen aus dem Potsdamer Raum. Sowohl jugendliche als auch ältere Sängerinnen und Sänger finden sich wöchentlich zur gemeinsamen Probenarbeit zusammen. Die unterschiedlichsten Berufsgruppen finden sich im Chor wieder, wie auch eine nicht unerhebliche Anzahl von Sängern aus den alten Bundesländern. Regelmäßig wird parallel zur Chorprobe Einzelstimmbildung von eigens dafür engagierten Stimmbildnern angeboten, die die Qualität des Chores sichern.


Seit 1988 besteht eine Chorpartnerschaft mit der Auerberger Kantorei Bonn. Zweimal bereits reiste der Oratorienchor mit aufwändigen Aufführungen in die Partnerstadt. Immer wieder finden auch auswärtige Gastspiele des Chores statt. So gab es 1992 und 1996 zwei Konzertreisen nach Umbrien (Italien) mit Bachs Johannes-Passion und einer Uraufführung eines Oratoriums des Potsdamer Komponisten Gerhard Rosenfeld. 1997 führte der Chor in Prag Bachs Weihnachtsoratorium auf und zum Bachjahr 2000 gastierte er mit der Bachschen h-Moll-Messe im Dom zu Kaliningrad.

 

Die Logistik der Auftritte -  alles ehrenamtlich

Im Inland gab er Konzerte in der Leipziger Thomaskirche, beim Prignitz-Musikfest in Wittenberge und zuletzt mehrfach in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Im Mozartjahr 2005 trat der Oratorienchor mit zwei Aufführungen von Mozarts großer c-Moll-Messe in Potsdam und in Sachsenhausen an die Öffentlichkeit. Die für alle diese Aktivitäten notwendigen logistischen Vorbereitungen werden durch den Chorvorstand und Chorbeirat ehrenamtlich geleistet. Allein die Vorbereitungen für ein Konzert in der meist ausverkauften Friedenskirche sind sehr umfangreich.


Neben der Zusammenarbeit mit den genannten verschiedenen Orchestern gibt es auch einen intensiven Kontakt zu einer Reihe von prominenten Oratoriensängerinnen und Sängern. So konnte etwa für die Aufführung von Andrew Lloyd Webbers Requiem die weltbekannte Sopranistin Laura Aikin gewonnen werden. Die Pflege der zeitgenössischen Musik war immer ein Anliegen des Chores. So gab es 1996 für das schon erwähnte Oratorium des Potsdamer Komponisten Gerhard Rosenfeld eine Fernsehaufzeichnung. Der Chor hat bei seinen Potsdamer Aufführungen ein breites Stammpublikum und darüber hinaus interessierte Hörer aus dem ganzen Brandenburger und Berliner Raum. Auch junge Hörer werden über gezielt niedrige Eintrittspreise als zukünftige Hörer klassischer Musik geworben.

 

Kirchenmusikdirektor Matthias Jacob

Seit 1981 ist Matthias Jacob Kirchenmusiker an der Friedenskirche in Potsdam-Sanssouci und Leiter des Oratorienchores Potsdam. Zudem leitet er seit 1984 den von ihm gegründeten Vocalkreis Potsdam. 1992 wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung zeit­genössischer Kirchenmusik der Titel des Kirchenmusikdirektors verlie­hen.

 

Matthias Jacob wurde 1948 in Lübben geboren. Er studierte von 1965 bis 1971 an der Hochschule für Kirchenmusik Halle bei Johannes Schäfer (Orgel) und bei Walter Bruhns (Chorleitung.) Nach dem Abschluss mit der A-Prüfung für Kirchenmusiker war Matthias Jacob von 1971 bis 1981 Kirchenmusiker an der evangelischen Stadtkirche in Bitterfeld. Von 1974 bis 1981 war er außerdem Dozent für künstle­risches Orgelspiel und Chorleitung an der Hochschule für Kirchen­musik Halle, wo er in gleicher Funktion seit 2000 wieder arbeitet. Von 1972 bis 1974 erfolgten private Dirigierstudien bei Heinz Röttger. Auf verschiedenen Interpretations- und Meisterkursen erhielt Matthias Jacob weitere künstlerische Anregungen, im Fach Orgel bei Jiri Reinberger, Ewald Kooiman, Gaston Litaize, Piet Kee und Lionel Rogg, im Fach Dirigieren bei Helmuth Rilling und Volker Hempfling.

 

Mit dem Oratorienchor Potsdam und dem Vocalkreis Potsdam hat er im Laufe der Jahre die wichtigen geistlichen Oratorien sowie ein umfangreiches Repertoire anspruchsvoller A-cappella-Musik erarbei­tet. Als Organist hat Matthias Jacob in einer Reihe von europäischen Ländern und in den USA konzertiert. Dabei bildet das Werk Max Re­gers einen Schwerpunkt im Repertoire.

 

 



Weitere Informationen im Internet unter www.oratorienchorpotsdam.de.