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Dürfen Eltern über die Erbanlagen ihres Nachwuchses mitentscheiden? Gibt es das Recht auf ein Kind, das gesund und nicht behindert ist? Die Präimplantationsdiagnostik ermöglicht, künstlich befruchtete Embryonen zu untersuchen und auszuwählen, um etwa das Risiko von
Erbkrankheiten zu mindern. Jetzt entscheidet der Bundestag.
Der kurhessische Bischof Martin Hein lehnt diese Diagnostik ab. Sie widerspreche dem christlichen Menschenbild. „Der Mensch darf sich nicht anmaßen, über fremdes Leben zu entscheiden“, sagt Bischof Hein.
Der Berliner Arzt Matthias Bloechle hält dagegen für unlogisch, Abtreibungen zu gestatten, aber den Embryo in der Petrischale für unantastbar zu erklären. Der Reproduktionsmediziner wendet die umstrittenen Gentests an, zeigte sich selbst an und wurde freigesprochen.
Barbara Grüten unterzog sich im Ausland der Präimplantationsdiagnostik. „Das ist mein Recht“, sagt sie. Denn ihr Vater leidet an einer Erbkrankheit, die zur Erblindung führt. Dieses Schicksal wollte sie ihrem Kind ersparen.
Die frühere Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahnmahn (SPD) hat mit Abgeordneten aller Bundestagsfraktionen einen Antrag eingebracht, um die Präimplantationsdiagnostik in Grenzen zu gestatten.
Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust dagegen hält es für unvereinbar mit der Menschenwürde, „zwischen lebenswertem und nicht lebenswertem Leben zu unterscheiden“. Behinderten würde so vermittelt, dass ihr Leben nicht gewollt sei, sagt die Ärztin und Mutter einer behinderten Tochter.
Die Aufzeichnung beginnt am 31. März um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Phoenix strahlt die Debatte am Sonntag, 17. April um 13.00 Uhr und um 22.30 Uhr aus.
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