Frauen im Rollenstress: Kindersegen oder Berufserfolg?

Frauen im Rollenstress: Kindersegen oder Berufserfolg?
Wie können Familie und Beruf in Einklang gebracht werden?
29.07.2012 - 12:00

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Frauen in Deutschland bleiben im europäischen Vergleich besonders häufig zuhause oder arbeiten nur in Teilzeit, um ihre Kinder zu erziehen. Ist die Debatte um Emanzipation und

Gleichberechtigung von gestern? Und wo bleiben dabei die Väter?

 

Darüber diskutieren am 19. Juli um 19 Uhr in der hannoverschen Marktkirche mit

Fernsehpastor und Tacheles-Moderator Jan Dieckmann: Die EKD-Botschafterin für das

Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, der CSU-Politiker Norbert Geis, die

Publizistin Bascha Mika und die Journalistin Birgit Kelle.

Margot Käßmann warnt vor tiefsitzenden Rollenbildern: Der Mann, der zu Hause die Kinder

betreut, gelte als Weichei. Die Frau, die Vollzeit arbeite, statt ihre Kinder zu betreuen, werde

schnell als Rabenmutter bezeichnet. Die vierfache Mutter weiß aus eigener Erfahrung, wie

schwer es ist, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen.

Für den CSU-Politiker Norbert Geis bildet die Familie die Basis unserer Gesellschaft. Kinder

brauchten die Liebe und Geborgenheit der Familie, so Geis. Es sei ganz natürlich, dass Kinder

eine engste Bindung zur Mutter hätten. Die Leistung der Mutter, die sich zu Hause um die

Kinder kümmert, solle endlich anerkannt werden, zum Beispiel durch das Betreuungsgeld.

Kinderbetreuung sei eine Gemeinschaftsaufgabe von Mutter und Vater, meint die Publizistin Bascha Mika. Für sie ist es an der Zeit, die althergebrachten Rollenbilder zu überwinden. Sie

kritisiert die „Feigheit der Frauen“ – jene, die ihre Karriere-Ambitionen aufgäben, machten

sich zu „Komplizinnen der Männer“.

Die Gesellschaft solle aufhören, Mütter zurück in den Beruf zu drängen, fordert die

Journalistin Birgit Kelle. Sie kritisiert, dass das Leben einer Frau erst dann als erfolgreich

angesehen werde, wenn sich ihr Lebenslauf dem eines Mannes möglichst angeglichen habe.

Die Aufzeichnung beginnt am Donnerstag, 19. Juli 2012, um 19.00 Uhr. Phoenix strahlt die

Debatte am Sonntag, 29. Juli um 13.00 und um 24.00 Uhr aus.

 

Tacheles wird veranstaltet von der Evangelischen Kirche im NDR und wird gemeinsam

getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelisch-lutherischen

Landeskirche Hannovers und der Klosterkammer Hannover.

 

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