Sterbehilfe und die Medizin: Dürfen Ärzte töten?
Ist das Leben ein Geschenk, das man nicht zurückgeben kann?
05.10.2014 10:00

Viele unheilbar Kranke sind entschlossen, ihr Leben vorzeitig zu beenden. Nach einer repräsentativen Tacheles-Umfrage erwarten 65 Prozent der Deutschen von Ärzten, solchen Patienten ihren Todeswunsch zu erfüllen. Bald wird der Bundestag über eine Neuregelung der Sterbehilfe beraten.

 

Darf man über sein eigenes Leben unbedingt verfügen. Und sollen Ärzte nicht nur Leben retten, sondern auch den Tod bringen? Darum geht es bei Tacheles, eingebunden in den Deutschen Juristentag. „Den Tod aktiv herbeizuführen, ist ethisch nicht zu legitimieren“, sagt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm. Die Juristin und langjährige SPD-Politikerin Ingrid Matthäus- Maier entgegnet: „Niemand darf zum Sterben gezwungen werden, aber auch niemand zum Leben.“

 

Einen Dammbruch befürchtet Klaus Reinhardt, Allgemeinmediziner und Vorsitzender des Hartmannbundes. „In Holland haben alte Menschen Angst, von Ärzten umgebracht zu werden, weil sich ihr Leben nicht mehr lohne.“ Der Berliner Arzt Uwe-Christian Arnold erwidert, „wer von einem Dammbruch spricht, hat einfach keine Ahnung“. Er habe bereits mehr als 200 Menschen in den Tod begleitet.


 

Kontakt zur Sendung

Die Aufzeichnung beginnt am Donnerstag, 18. September 2014, in der hannoverschen Marktkirche um 20.00 Uhr, Einlass ist ab 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Phoenix strahlt die Debatte voraussichtlich am Sonntag, 28. September, um 13 Uhr und um 24 Uhr aus.
 

Senderbeauftragte/r

Tacheles