Entwicklungshilfe: Barmherzigkeit? Bevormundung?

Entwicklungshilfe: Barmherzigkeit? Bevormundung?
14.04.2013 - 16:00

###f03###Mehr als 450 Milliarden Euro sind bisher nach Afrika geflossen, etwa 40.000 Entwicklungshilfeorganisationen sind vor Ort – trotzdem grassiert die Not. Erreicht die Hilfe nicht ihr Ziel, sollten wir sie stoppen? Oder ist mehr christliche Nächstenliebe gefragt? Darum geht es bei Tacheles im April.


Mit Fernsehpastor und Tacheles-Moderator Jan Dieckmann diskutieren am 11. April um 19 Uhr in der hannoverschen Marktkirche: Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern), Gudrun Kopp, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, die Chefredakteurin von Africa Positive, Veye Tatah, und der Dokumentarfilmer Peter Heller („Süßes Gift, Hilfe als Geschäft“).


Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, fordert eine gerechtere Welthandelsordnung, in der die Entwicklungsländer nicht länger benachteiligt werden. Hilfe in der Not und Hilfe zur Selbsthilfe seien in Afrika weiterhin dringend nötig. Entwicklungszusammenarbeit pauschal zu verdammen, sei ungerechtfertigt.


In seinem Kinofilm „Süßes Gift – Hilfe als Geschäft“ prangert Peter Heller staatliche Entwicklungshilfe als nutzlos an. In erster Linie sei es ein Geschäft, von dem nicht die Armen, sondern vor allem Firmen aus Europa und den USA profitierten, so Heller.
In den Unternehmen sieht dagegen Gudrun Kopp (FDP), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, gerade den Schlüssel zur Armutsbekämpfung: „Nur gemeinsam mit der Wirtschaft kann es gelingen, weltweit ein nachhaltiges Wachstum in Gang zu bringen, das Entwicklungsländer von der Hilfe der Industrieländer nach und nach unabhängig macht.“


Veye Tatah, Chefredakteurin des Magazins Africa Positive, fordert, „Entwicklungshilfe zu beenden“ – zum Wohle Afrikas. Die Hilfe hätte die Lethargie der Menschen gefördert und deren Eigeninitiative zerstört. Gelder würden scheinbar selbstlos verteilt, so die gebürtige Kamerunerin. Doch in Wahrheit verfolgten die reichen Länder allein ihre eigenen Interessen.


Die Aufzeichnung beginnt am Donnerstag, 11. April 2013, um 19.00 Uhr. Phoenix strahlt die Debatte am Sonntag, 14. April, um 17.00 Uhr aus. Mehr zu den Gästen hier.
Tacheles wird veranstaltet von der Evangelischen Kirche im NDR und wird gemeinsam getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und der Klosterkammer Hannover.
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