Geschichte zur Kirche

Geschichte zur Kirche
Die Anfänge der Evangelischen Pfarrgemeinde Jenbach

Im Jahre 1876 wurde die Pfarrgemeinde Innsbruck (heute Innsbruck Christuskirche) gegründet. Von dort aus wurde das ganze Tiroler Gebiet seelsorgerlich betreut, was mühsam und aufgrund der Entfernungen mit viel Aufwand verbunden war.
Jenbach wurde als Predigtstation im Jahr 1938 durch den aus Frankfurt stammenden Ludwig Weg gegründet.
Ihm folgte ab 1955 der in Lübeck geborene Ing. Wilhelm Steffens. Neben seiner beruflichen Tätigkeit in den Jenbacher Werken managte er praktisch das gesamte Gemeindeleben.

Die Zusammensetzung der Jenbacher Gemeinde war – damals wie heute immer noch  – von „Zugereisten“ geprägt, von Menschen, die aus verschiedensten Gründen ihre alte Heimat verlassen wollten oder mussten. Ihnen allen gemeinsam war das Bedürfnis,  sich als Evangelische an einem Ort treffen und miteinander Gottesdienst feiern zu können.

Als Orte für die Zusammenkünfte und Gottesdienste wurden verschiedene öffentliche Räume im Ort Jenbach genutzt. Abgesehen von der nicht immer ganz passenden Atmosphäre in den Räumlichkeiten waren auch die Arbeiten zur Vor- und Nachbereitung recht mühsam. Es entstand daher mehr und mehr der Wunsch nach einem eigenen Raum für die Gottesdienste.

Im Jahr 1958 wurde auf Initiative von Wilhelm Steffens ein Kirchbauverein gegründet.  Leider verstarb er kurz nach Vereinsgründung durch einen tragischen Unfall.  Sein Nachfolger als Vereinsobmann wurde Friedrich Troger, der  in den folgenden Jahren die Verwirklichung des Traumes von der eigenen Kirche mit höchstem Einsatz vorantrieb.

Dieses Vorhaben war angesichts der gerade einmal 250 Gemeindeglieder und der bescheidenen finanziellen Möglichkeiten gelinde gesagt sehr gewagt. Aber es wurde ein Weg der kleinen Schritte gegangen: Zunächst wurde über mehrere Jahre von den Vereinsmitgliedern durch monatliche Beiträge ein kleiner Grundstock an Eigenmitteln angespart.

Ein Durchbruch wurde erreicht, als das Gustav-Adolf-Werk  Hessen-Nassau unter seinem Vorsitzenden Pfr. Dr. Heinrich Steitz den Jenbachern finanzielle Unterstützung gewährte.

Mit dieser Starthilfe konnte im Jahr 1960 mit der konkreten Planung des Kirchenbaues begonnen werden.
Im September des gleichen Jahres wurde den Evangelischen von der politischen Gemeinde Jenbach ein 1400 m² großes Grundstück am Bräufeldweg zum symbolischen Preis von einem Schilling zur Verfügung gestellt. Letztendlich gelangen sowohl die Planung als auch der Bau, obwohl der Weg steinig war und viele Schwierigkeiten bewältigt werden mussten.

Die Grundsteinlegung erfolgte im August 1962 im Beisein des damaligen OKR Oskar Sakrausky bei strömendem Regen. Einer der Festredner bemerkte dazu: „Ein Samenkorn, das mit so viel Wasser in die Erde kommt, muss ja gedeihen!“.

Bei der Einweihungsfeier am 28. Mai 1964 schien dagegen die Sonne. Es war ein großer Anfang. Unter der Anteilnahme zahlreicher Gäste aus dem In- und Ausland dankte man Gott für das Gelingen des Kirchenbaues und vor allem auch den Spendern aus Deutschland, ohne deren Hilfe an diesen Bau nicht zu denken gewesen wäre.

Quelle:  Artikel von Helmut Hiden, gekürzt von Renate Fritz