Unsere Pfarrgemeinde wurde 1813 gegründet und hat ihren Ursprung im sog. „Wunder von Attersee“: Im von den Habsburgern regierten Österreich war es verboten, den evangelischen Glauben zu leben. Und auch nach dem Toleranzpatent 1781 durfte eine evang. Pfarrgemeinde nur gegründet werden, wenn 500 Personen sich als evangelisch outen. In der Atterseer Gegend waren es weniger, so durfte nur eine Schule errichtet werden. Zum Gottesdienst musste man viele Stunden zur evang. Kirche nach Rutzenmoos gehen. Aber dann kam die Zeit der Napoleonischen Kriege und plötzlich gehörte unsere Gegend zu Bayern. Dem bayrischen König war es nicht recht, dass seine evangelischen Untertanen sonntags ins österreichische Ausland pilgern. So wurde die kath. Pfarre Attersee genötigt, ihre Filialkirche günstig an eine neu zu errichtende evang. Pfarrgemeinde Attersee zu verkaufen. Die Zugehörigkeit des Attergaus zu Bayern währte nicht lange, aber die Evangelischen ließen sich ihre Kirche nicht mehr nehmen!
Die eingesessenen, ursprünglich bäuerlichen Gemeindemitglieder sind durch diese Geschichte geprägt. In einer extremen Diasporasituation weiß man sich miteinander verbunden und trotz der zunehmenden Säkularisierung hält dieses Band bis heute. So achten wir in der Ausrichtung der Gemeindearbeit darauf, diese Prägung wahrzunehmen, aber auch Angebote für die Zugezogenen zu haben. Unser Leitsatz lautet darum: Gott erkennen – Gemeinschaft erleben – Liebe teilen
Gott erkennen: Wir sind auf einen abwechslungsreichen Gottesdienstplan stolz, vom klassischen, liturgischen Gottesdienst bis zum Gottesdienst mit Band. Bibelabende und Glaubenskurse sind Möglichkeiten für unsere Gemeindemitglieder und Besucher die Bibel kennen zu lernen und im Glauben zu wachsen.
Gemeinschaft erleben: Dieses Thema liegt wie ein gemeinsamer Nenner über allen Aktivitäten unserer Gemeinde, ob Kinder- und Jugendarbeit oder Seniorenkreis, Hauskreise, Gottesdienste oder Glaubenskurse, Flüchtlingsbetreuung oder Administration.
Liebe teilen: Diakonische Aufgaben, wie Besuchsdienst, Flüchtlingsarbeit, „Weihnachten im Schuhkarton“, etc. sind uns ein großes Anliegen.
Eine Besonderheit unserer Gemeinde ist sicherlich, dass wir Vollzeit einen Jugendreferenten angestellt haben. Die Begleitung der Kinder und Jugendlichen, und darüber hinaus deren Eltern ist uns wichtig. Dafür hat sich auch ein Unterstützerkreis gebildet.