Geschichte der St. Marienkirche

Geschichte der St. Marienkirche
Foto Anna Pöschel

Foto Anna Pöschel

Innenaufnahme der Marienkirche

Geschichte

Die St. Marienkirche wurde im Zusammenhang mit der ersten mittelalterlichen Stadterweiterung Berlins nach 1250 als Pfarrkirche für die Neustadt konzipiert. Sie ist neben der wieder errichteten Nikolaikirche, der Ruine der Franziskanerklosterkirche und der Kapelle des Heiliggeisthospitals ein bedeutendes bauliches Zeugnis der frühen Stadtgeschichte. Als einziges dieser Bauwerke wird St. Marien ihrer ursprünglichen Bestimmung gemäß als Kirche genutzt.

Vermutlich wurde der Bau der Kirche als Pfarrkirche der mittelalterlichen Neustadt Berlins um 1270, der Bau des Turms 1415 begonnen. Nach mehrfachen Erneuerungen seiner Spitze erhielt der Turm 1789 mit einer kupferbeschlagenen Bekrönung sein heutiges Aussehen.

Um 1470 entstanden die Wandgemälde des Totentanzes und der Schutzmantelmadonna. Der Totentanz gehört zu den berühmtesten und ältesten Denkmälern Berlins. Als einem der letzten am ursprünglichen Ort erhaltenen Vertreter der ‚monumentalen‘ Totentänze des Mittelalters nördlich der Alpen kommt ihm eine Bedeutung zu, die weit über Berlin hinausreicht.

Die dreischiffige gotische Hallenkirche erfuhr eine entscheidende Umgestaltung in der Barockzeit, als mit dem Einbau der Kanzel durch Andreas Schlüter die Kirche den Charakter eines Predigtsaales erhalten sollte. Sie hatte ihren ursprünglichen Standort am zweiten Pfeiler des nördlichen Seitenschiffs. Die noch heute quer stehenden Bänke auf der Südseite der Kirche waren auf diesen Standort hin ausgerichtet. Die Umsetzung der Kanzel erfolgte 1950.

Im Sinne einer Rückwendung zur Gotik ordnete H. Blankenstein in den Jahren 1893/94 schließlich umfangreiche Baumaßnahmen an, die maßgeblich zum heutigen Erscheinungsbild der Kirche beitrugen (Außenfassade der Südanbauten, Orgelempore, Fußboden etc.).