Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche
Heilig-Geist-Kirche Menden, Altarfenster mit Heilig-Geist-Motiv

© Petra Voß

Heilig-Geist-Kirche Menden, Altarfenster mit Heilig-Geist-Motiv

Die Heilig-Geist-Kirche ist die älteste evangelische Kirche der katholisch geprägten Stadt Menden (Sauerland). Ihren Namen trägt sie seit der Renovierung 1956, bei der ein Fenster im Altarraum mit einer Taube, sieben Flammen und der Inschrift „Komm, Heiliger Geist“ als Heilig-Geist-Fenster gestaltet wurde.

Der Bau der großen evangelischen Kirche wurde nötig, als die Gemeindegliederzahl Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Zuzug evangelischer Metallarbeiter rasant auf etwa 900 Gemeindeglieder angewachsen war. Ein Baugrundstück fand sich außerhalb des Stadtrings und ein großer Teil der Baukosten wurde von den evangelischen Firmenbesitzern, namentlich der Familie Schmöle gespendet.  1864 konnte die evangelische Kirche, die nach den Bauplänen des Architekten Christian Heyden gebaut wurde, eingeweiht werden. Zu diesem festlichen Gottesdienst läuteten die Glocken der katholischen St. Vincenz-Kirche, weil die evangelische Kirche noch nicht über Glocken verfügte. Diese wurden erst 14 Jahre später im 45 Meter hohen Kirchturm aufgehängt.

Die Heilig-Geist-Kirche ist als dreischiffige Kirche im neugotischen Stil aus Ruhrsandstein erbaut. Neben der großen Orgelempore, von der seit 1993 eine große Rensch-Orgel erklingt, weist die Heilig-Geist-Kirche rechts und links vom Altarraum kleine Seitenemporen auf, unter denen die Pfarr- und Küstersakristei liegen. Die Säulenkapitelle werden von Weinreben und -trauben  geziert – Zeichen der Fülle und der Verbindung mit Christus. Die Schlusssteine der Gewölbe sind mit den Initialen der Baumeister, der Spender und der Presbyter der Bauzeit versehen. Im Altarraum zeigen die Schlusssteine Christus als Lamm Gottes mit der Siegesfahne und das Gemeindesiegel mit dem Gründungsdatum 4. Januar 1834.

Kurz nach ihrer Einweihung erhielt die Evangelische Kirche ein großes Altarbild, das den auferstandenen Christus im Nazarenerstil zeigt. Mit der Neugestaltung des Altarraums musste dieses Bild 1958 weichen und ist heute auf der Empore zu sehen. Eine erneute Umgestaltung und Erweiterung des Altarraums wurde 2004 vorgenommen. Die Prinzipalstücke Altar, Taufbecken und Lesepult sowie der Leuchter für die Osterkerze und das Kreuz sind als Erinnerung an die Anfänge der Gemeinde nach Entwürfen von Oswald Krause-Richard aus Walzstahl gestaltet. Diese schlichten, kantigen Stücke stehen im Kontrast zum alten, in Gelb gehaltenen Kirchengebäude. Dem lichtdurchfluteten Raum geben Sie eine große Klarheit.