Religion, Medien und Klischees
Zwischen Feindbildern und Vorbildern
27.05.2010 12:00

 

In den Medien sieht der Islam düster aus: Tief verschleierte Frauen, Ghettos und Gewalt. Oder wird die Angst vor allem vor dem Islam gezielt geschürt? Auch die Kirchen sind vor Kritik nicht sicher: Den katholischen Klerus prangerte der Spiegel als „die Scheinheiligen“ an. Prominente wie die frühere Bischöfin Margot Käßmann wurden erst zu Lichtgestalten stilisiert und dann mit Spott überzogen. Wie gehen Medien mit Religion um, wie bilden sie Klischees? Darübre diskutieren bei Tacheles der Nordelbische Bischof Gerhard Ulrich, der Herausgeber der Tageszeitung "Die Welt", der Autor Kay Sokolowsky ("Feindbild Moslem"), der Grünenvorsitzende Cem Özdemir und die deutsch-türkische Schauspielerin Nursel Köse. Im Vorfeld gab es den ersten Schlagabtausch:


Bischof Gerhard Ulrich schreibt in seiner Kolumne für Tacheles online:

Wir machen es uns viel zu einfach, wenn wir den Medien die alleinige Schuld an Islamfeindlichkeit in unserer Gesellschaft geben. Das Problem liegt vielmehr darin, dass wir zu wenig vom Islam wissen. Deswegen ist der Raum für Fantasien und für Sensationslust besonders groß.


Der Autor Kay Sokolwsky ("Feindbild Moslem") meint dagegen in seiner Kolumne:

Viele, zu viele Journalisten übernehmen islamfeindliche Klischees. Das hat unter anderem mit schlechter Recherche zu tun - doch vor allem damit, dass Medien ein Spiegelbild der Gesellschaft sind, im Guten wie im Schlechten.


Die evangelische Talkshow Tacheles lädt ein zum Mitdiskutieren unter www.tacheles.tv. Phoenix strahlt die Debatte am 30. Mai um 13 und um 22.30 Uhr aus. Im Anschluss an die erste Ausstrahlung, am 30. Mai um 14 Uhr, wird der Welt-Herausgeber Thomas Schmid im Chat von Tacheles und evangelisch.de für Fragen zur Verfügung stehen.

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