Krieg, Terror und Gewalt werden in unterschiedlicher Weise religiös konnotiert. In Teilen der Gesellschaft entsteht der Eindruck, Religionen seien per se gefährlich. Es wird nachgedacht über eine Verdrängung der Religionen aus der Öffentlichkeit bis hin zu ihrer Abschaffung.
Die Themenreihe „Religion – Sprengstoff oder Fundament der Gesellschaft?“ der evangelischen Verkündigungssendungen im Deutschlandradio geht den umgekehrten Weg: In kritischer Zeitgenossenschaft trägt sie unterschiedliche Perspektiven zu der Frage bei, welche Rolle Religion und Glaube übernehmen können für ein friedliches und gelingendes Zusammenleben in einer globalen Welt.
In den Featuresendungen „Am Sonntagmorgen“ im Deutschlandfunk und „Feiertag“ im DeutschlandradioKultur zur Themenreihe geht es um Götter und Dämonen auf Bali, wird das Friedenspotential des Islam beleuchtet, über das Haus der Religionen in Bern berichtet, das Phänomen zunehmender Gewalt aus Sicht von Militärseelsorgern beleuchtet, die Versöhnungsarbeit im christlichen Dorf Nes Ammin in Israel vorgestellt, gezeigt wie sich Navid Kermani als Moslem das Christentum aus der Kunst erschließt und Frankreichs Umgang mit den Religionen thematisiert.
Die Sendungen im Einzelnen:
- Insel der Götter und Dämonen – Spiritualität auf Bali
8.35 Uhr, 07. 08. im DLF - Islam und Salam. Vom Friedenspotential muslimischer Religion
8.35 Uhr, 21. 08. im DLF - Haus der Religionen. Begegnungen gegen die Angst
8.35 Uhr, 04. 09. im DLF - Gewalt. Der realistische Blick Jesu auf die Welt
8.35 Uhr, 18. 09. im DLF - Nes Ammin – Zeichen für die Völker
8.35 Uhr, 16. 10. im DLF
- Wir weigern uns Feinde zu sein… Das andere Gesicht Palästinas und Israels
7.05 Uhr, 14. 08. in DKultur - Die Schönheit des anderen Glaubens. Ein Moslem erschließt sich das Christentum aus der Kunst
7.05 Uhr, 11. 09. in DKultur - ‘Laïcité‘ zwischen Kompromiss und Fundamentalismus. Frankreichs Umgang mit den Religionen.
7.05 Uhr, 09. 10. in DKultur
Im Zentrum der Themenreihe steht die Liveübertragung eines Gottesdienstes aus der Berliner St. Marienkirche am 11. September 2016, dem 15. Jahrestag des Anschlags auf das World Trade Center in New York. Über 3000 Menschen starben, die Täter beriefen sich auf ihren Glauben – den Islam.
„Aber wir wollen auch als Juden und Christen nicht von uns weg auf die Muslime zeigen. Denn wir wissen: Fundamentalisten, die ihren Glauben in todbringender Weise auslegen, gibt es in allen Religionen und ebenso unter Religionslosen. Wir leugnen nicht, dass Religionen gefährlich werden können. Wir wissen aber zugleich, dass Religionen ein hohes Friedenspotential besitzen und dass es sich lohnt diese Seite zu stärken und einzubringen – für ein friedliches Miteinander aller Menschen“ ... sagt Gregor Hohberg, Pfarrer an der Berliner St. Marienkirche am Alexanderplatz. Den Gottesdienst feiern er und die Gemeinde der Berliner Citykirche in multireligiöser Gemeinschaft zusammen mit Rabbiner Dr. Andreas Nachama und Imam Kadir Sanci.