Porträt der Gemeinde

Porträt der Gemeinde

Die deutsche Geschichte spiegelt sich auch in der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde wieder. In den Zeiten der Reformation gab es schon Ansätze zu einer evangelischen Gemeinde in Andernach. Diese fanden aber durch die Zwangsentmachtung des damaligen, für die evangelische Lehre sehr offenen, Kölner Erzbischofs Hermann von Wied ein abruptes Ende.

Erst nachdem das Rheinland durch den Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugesprochen wurde, kamen 1825 nachweislich wieder erste evangelische Gläubige nach Andernach. 1848 wurde die evangelische Kirchengemeinde durch zwölf evangelische Christen gegründet. In den darauffolgenden Jahrzehnten wuchs die Gemeinde langsam aber stetig.
Die beiden großen Kriege forderten auch unter den evangelischen Gemeindegliedern ihre Opfer. 1956 wurde in Andernach die Bundeswehr geründet. Auch mit Hilfe von Mitteln der Bundeswehr konnte die evangelische Kreuzkirche am Rande des damaligen Neubaugebietes gebaut und im Jahre 1967 eingeweiht werden.
Die Gemeinde wuchs vor allen Dingen durch die Welle der Ostvertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg und später durch Aussiedler, die vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion stammen.

Heute werden etwas über 5000 Gemeindeglieder von den Inhabern von 2 1/2 Pfarrstellen seelsorgerlich betreut.
Mit dem Rückbau der Truppenstärke in Andernach wurde die Kreuzkirche zur reinen Gemeindekirche mit einem dazugehörenden Gemeindezentrum. In diesem Gemeindezentrum befindet sich neben einem Gemeindesaal auch die Räume des Gemeindeamts und das JugS – das Jugendzentrum am Schillerring.

In der Nähe unserer beiden Kirchen befinden sich die beiden evangelischen Kindertagesstätten, hier werden Kinder verschiedener Nationalitäten und Glaubensrichtungen betreut. Neben den Kitas gibt es noch Jugendgruppen in verschiedenen Altersstufen, Seniorenkreise, den sogenannten „Dienstagmorgenklub“, der vor allem von Männern besucht wird und sich einmal im Monat jeweils einem anderen Thema widmet und natürlich Frauenhilfe und Frauenkreis.

Der Kantor unserer Gemeinde leitet mehrere Chöre, in denen auch nicht-evangelische Menschen mitsingen – auch eine Art von gelebter Ökumene. Wie auch unsere Gemeinde im ACK, dem Arbeitskreis christlicher Kirchen, aktiv vertreten ist. Rund zweihundert Menschen engagieren sich ehrenamtlich in unserer Gemeinde.
Im derzeitigen Gemeindeleben spielt auch die Flüchtlingsarbeit eine wichtige Rolle.

Das gottesdienstliche Leben gestaltet sich kreativ: Neben sonntäglichen Gottesdiensten mit traditioneller Liturgie wird einmal im Monat eine „Kirche für Ausgeschlafene“ angeboten. Bei diesem Beisammensein treffen sich Interessierte schon vorher in lockerer Runde und bleiben danach noch zu einem Essen zusammen. Jedes Mal wird ein anderes aktuelles Thema angesprochen. Dieses Zusammensein folgt keiner festen Liturgie. Es werden moderne christliche Lieder gesungen. Anstelle einer Predigt gibt es Impulse, die von den Anwesenden aufgegriffen und nach Belieben weiterentwickelt werden können.

Üblicherweise werden an jedem Sonntag in beiden Kirchen Gottesdienste gefeiert. Einmal im Monat gibt es einen Zentralgottesdienst in der Christuskirche, der meist unter einem besonderen Motto, wie z. B. Einführung und Verabschiedung ehren- und hauptamtlich tätiger Menschen, dem Erntedank-Fest oder einem musikalischen Motto steht. Dazu kommen noch Gottesdienste, die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden unserer Gemeinde und anderen Gemeindegruppen gestaltet werden, der monatliche Kindergottesdienst sowie ökumenische Gottesdienste, wie der jährliche Schöpfungsgottesdienst, zu dem auch Haustiere mitgebracht werden können, der gut besuchte ACK Freiluftgottesdienst am Pfingstmontag und der Jahresabschlussgottesdienst, der ebenfalls von Mitgliedern der ACK gestaltet wird.