Fachtagung über "Tabubruch, Medienexhibitionismus und Jugendkultur" -

Fachtagung über "Tabubruch, Medienexhibitionismus und Jugendkultur" -
Herausforderungen für den Jugendmedienschutz

Eine Frage der Einstellung - Eindrücke von Henrik Schmitz, epd Irgendwann war es dem Mann mit dem weißen Hemd und dem grauen Pullover zu viel. Er hatte sich anhören müssen, dass Jugendliche mit Pornos im Internet und auf dem Handy eigentlich ganz gut umgehen können, junge Menschen einfach andere Einstellungen haben als Erwachsene und Tabubrüche für eine Gesellschaft heilsam seien, weil sie Grenzen versetzten und damit für Dynamik, ja vielleicht sogar für eine Befreiung von überkommenen Moralvorstellungen sorgten. Unruhig war der Mann währenddessen auf seinem Stuhl hin und her gerutscht und hatte die Stirn gerunzelt. Er hatte Jugendliche im Kopf, die Gruppensexvideos auf dem Schulhof tauschen, Kinder, die im Internet Vergewaltigungsvideos sehen. Und er hatte Songs im Ohr, in denen Rapper Frauen? bestenfalls - als "Hure" bezeichnen. Jetzt nutzte er die Chance, griff zum Mikrofon, stellte sich als Sozialpädagoge vor und brach eine Lanze für den Jugendmedienschutz: "Es geht darum, die Gefährdeten zu schützen. Wir müssen Jugendliche vor Inhalten bewahren, mit denen sie nicht fertig werden. Auch, wenn die Mehrheit der Jugendlichen von diesen Inhalten nicht betroffen sein sollte."