Thüringen 1945. Erika Riemann war 14 Jahre alt, als sie einer Schulkameradin
den Lippenstift klaut. „Ich wollte ihn unbedingt benutzen. Da bin ich an das Bild
von Stalin gegangen, das im Klassenzimmer hing, und habe ihm mit dem
Lippenstift eine Schleife in den Bart gemalt und gesagt: ‚Du siehst so traurig
aus.’“
Dieser Jugendstreich wird ihr zum Verhängnis. Doch bei den Vernehmungen
glaubt Riemann noch, es würde alles gut ausgehen. „Ich habe immer gedacht,
das ist ein Irrtum. Es wird sich alles aufklären, nur dieses Mal dauert es eben ein
bisschen länger.“
Es dauert genau acht Jahre, die Erika Riemann in Haft verbringen muss. In
dieser Zeit muss sie schlimmste Erniedrigungen über sich ergehen lassen. „Das
ist so verletzend und so beschämend, dass man es sein ganzes Leben lang
behält.“ Bis heute ist Riemann traumatisiert von den Ereignissen.
Heute ist Erika Riemann als Zeitzeugin in Schulen unterwegs, berichtet den
Schülern von ihren Erlebnissen. 2009 wird sie mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet. „Die Jugendlichen wollen nicht mehr für dumm verkauft werden.
Sie wollen wissen, wie es in der DDR war. Ich merke, wie wichtig es ist, dass
man darüber spricht.“
Darüber sprechen und nicht vergessen – das ist ein wichtiger Teil des
Geschichtsunterrichts und auch im Leben von Erika Riemann. „Ich wollte
aufhören mit den Lesereisen. Aber ich kann das einfach nicht machen.“
Thüringen 1945. Erika Riemann war 14 Jahre alt, als sie einer Schulkameradin
den Lippenstift klaut. „Ich wollte ihn unbedingt benutzen. Da bin ich an das Bild
von Stalin gegangen, das im Klassenzimmer hing, und habe ihm mit dem
Lippenstift eine Schleife in den Bart gemalt und gesagt: ‚Du siehst so traurig
aus.’“
Dieser Jugendstreich wird ihr zum Verhängnis. Doch bei den Vernehmungen
glaubt Riemann noch, es würde alles gut ausgehen. „Ich habe immer gedacht,
das ist ein Irrtum. Es wird sich alles aufklären, nur dieses Mal dauert es eben ein
bisschen länger.“
Es dauert genau acht Jahre, die Erika Riemann in Haft verbringen muss. In
dieser Zeit muss sie schlimmste Erniedrigungen über sich ergehen lassen. „Das
ist so verletzend und so beschämend, dass man es sein ganzes Leben lang
behält.“ Bis heute ist Riemann traumatisiert von den Ereignissen.
Heute ist Erika Riemann als Zeitzeugin in Schulen unterwegs, berichtet den
Schülern von ihren Erlebnissen. 2009 wird sie mit dem Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet. „Die Jugendlichen wollen nicht mehr für dumm verkauft werden.
Sie wollen wissen, wie es in der DDR war. Ich merke, wie wichtig es ist, dass
man darüber spricht.“
Darüber sprechen und nicht vergessen – das ist ein wichtiger Teil des
Geschichtsunterrichts und auch im Leben von Erika Riemann. „Ich wollte
aufhören mit den Lesereisen. Aber ich kann das einfach nicht machen.“