Religionsfreiheit für alle
Warum ein Bischof einen Muezzin verteidigt
09.10.2010 15:59

„Angst macht kleine Augen“. Dieser Spruch hat viel Wahres. Ich erlebe das gerade bei uns im Norden Deutschlands. Da sind einige Menschen so voller Angst vor dem Fremden – warum eigentlich?

 

Der Grund ist dies hier: eine neu errichtete Moschee in einer Kleinstadt. Dort wünscht sich die islamische Gemeinde: Per Lautsprecher sollen die Gläubigen an die Gebetszeit erinnert werden. Doch dagegen wehren sich viele Bürger der Stadt. Sie bezeichnen den Gebetsruf als Lärmbelästigung. Dabei ist er nicht lauter als Vogelstimmen.

 

Ein evangelischer Bischof, der eine muslimische Moschee gutheißt – fragen Sie jetzt vielleicht? Ja, sage ich, denn die Religionsfreiheit, die ich selbst in diesem Land haben möchte, will ich auch anderen zugestehen.

 

Wenn ich Fremden angstfrei begegne, schaffe ich mir selbst Freiraum. Ja, zur Vielfalt zu sagen, bedeutet keinen Ausverkauf unseres Landes, sondern ist ein Reichtum, finde ich. Wenn ich offen bin, kann ich mich selbst bereichernd einbringen, meine Umwelt mit gestalten. Und so ein Miteinander schaffen, in dem alle gut leben können.

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