„Das Wort zum Sonntag“ ist das zweitälteste Format im deutschen Fernsehen. Jeden Samstag nach den „Tagesthemen“ sendet Das Erste den vierminütigen aktuellen Kommentar aus christlicher Sicht. „Das Wort zum Sonntag“ will Gedanken aus dem Alltag aufnehmen und Möglichkeiten eröffnen, das, was die Menschen beschäftigt, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
„Das Wort zum Sonntag“ ist eine Verkündigungssendung, für deren Inhalt die Kirchen verantwortlich sind. Insgesamt acht Sprecherinnen und Sprecher der katholischen und evangelischen Kirche wechseln sich dabei regelmäßig ab. Mittlerweile sind über 3.600 Worte zum Sonntag gesprochen worden. Seit dem 1. Januar 1996 gibt es zusätzlich „Das Wort zum Jahresbeginn“.
Seit der ersten Ausstrahlung am 8. Mai 1954 hat sich vieles weiterentwickelt. Die kleine „produktive Unterbrechung“ zum Nachdenken über Gott und die Welt hat einen Platz, an den höchst unterschiedliche Erwartungen gestellt werden. Die Sprecherinnen und Sprecher selbst reagieren auf aktuelle gesellschaftliche Ereignisse wie 1977 die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut, den Fall der Mauer 1989, den 11. September 2001, den Germanwings-Absturz 2015 oder die Corona-Pandemie.
Im Schnitt sahen 2023 „Das Wort zum Sonntag“ 1,24 Millionen Menschen, das entspricht einem Marktanteil von 8,4 Prozent. Mehr als 300 Sprecherinnen und Sprecher haben die Sendung bisher geprägt, darunter Isa Vermehren oder Jörg Zink. Gastsprecher waren die Päpste Johannes Paul II. (April 1987) und Benedikt XVI. (September 2011). Ostern 2020 standen während der Corona-Krise der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam vor der Kamera.
Björn Wilhelm, ARD-Koordinator Wissen, Bildung, Musik und Religion:
„Das Wort zum Sonntag hat es geschafft, mit der Zeit zu gehen und seinen Kern zu bewahren. Und gerade jetzt, in Zeiten, in denen viele Menschen durch multiple Krisen verunsichert sind, ist dieser Kern sehr wichtig: Die Sprecherinnen und Sprecher greifen aktuelle Themen auf, öffnen den Horizont, leisten Lebenshilfe und geben Denkanstöße. Viele Menschen schätzen gerade die Überraschung, die jedes Wort zum Sonntag in sich birgt: Texte, mit denen man nicht unbedingt rechnet, bringen einen wirklich ins Nachdenken. Vielen Dank, Wort zum Sonntag, und lass Dich feiern!"
Dr. Volker Jung, Medienbischof, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau:
„Mit dem Wort zum Sonntag hatten die Kirchen vor siebzig Jahren eine großartige und nachhaltige Idee: Von Anfang an war es ökumenisch verantwortet und stets orientiert an den Menschen und ihren Lebenserfahrungen. Eine Stärke des ‚Wort zum Sonntag‘ liegt darin, Gespräche zu eröffnen: Es liefert keine fertigen Antworten, sondern bietet christliche Deutungshorizonte für aktuelle gesellschaftliche Fragen an. So bleibt es wohltuend zeitnah und zeitlos, sicher auch für die nächsten Jahrzehnte.“
Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising:
„Das Wort zum Sonntag ist aus dem Fernsehen nicht wegzudenken. In einer Zeit des rasanten Wandels der Medien findet es seit 70 Jahren ein Millionenpublikum – insbesondere durch das Engagement der Sprecherinnen und Sprecher und die engagierte Begleitung der kirchlichen Sendung durch die ARD. Das Wort zum Sonntag dient der Verkündigung des Evangeliums. Und es möchte der Gesellschaft insgesamt dienen. Es macht deutlich, dass die Rede von Gott auch für zentrale Fragen der Gegenwart wichtige Horizonte eröffnet. Und es gibt so aus einer christlichen Perspektive Halt und Hoffnung. Vielfach geht es im Wort zum Sonntag auch um ein wertorientiertes Sinnangebot zu den großen Fragen der Zeit. Das ist wichtig in einer Gegenwart der Krisen und Verunsicherungen. Das Wort zum Sonntag ist und bleibt eine bedeutsame Bereicherung der deutschen Medienlandschaft.“:
Hinweise: Weitere Informationen zum „ Das Wort zum Sonntag" finden sie hier auf unserer Webseite und unter
www.daserste.de/wort. Fotos über www.ard-foto.de.
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