Geschichte der Kirche

Geschichte der Kirche

Im Januar 2011 erinnerte sich die Kirchengemeinde Bant in einem Gottesdienst an den 500. Jahrestag ihres Untergangs in einer Sturmflutnacht. Das ehemals große Kirchengebiet der mittelalterlichen Sendkirche wurde durch die Antoniflut 1511 zerrissen. Die Gemeinde wurde ein Teil der Nachbargemeinde Neuende.

Ab 1873 wurde auf diesem Gebiet von der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven eine Siedlung gebaut und es entstanden ziemlich schnell neue Ortsteile. 1886 wurde die Gemeinde dann wieder selbstständig. Zur Gemeinde gehörten vor allem Arbeiter und kleine Gewerbetreibende. Das Gebiet gehörte zum Großherzogtum Oldenburg.

Die junge Gemeinde unternahm große Anstrengungen, eine eigene Kirche zu erhalten. Die Gottesdienste wurden zunächst in der benachbarten Schule gehalten. Der Baukondukteur Heinrich Ludwig Freese, ein Schüler Conrad Hases, entwarf zwar einen Kirchbau, wie gefordert „im gotischen Stil, solide und ohne Luxus“, aber zunächst wurden nur eine Friedhofkapelle und ein kleines Pfarrhaus gebaut. Erst 1898 war genügend Geld vorhanden, um mit dem Kirchbau zu beginnen. Der Reichstag beteiligte sich aus dem Marineetat mit 100.000 RM, der Kaiser spendete zwei Kanonenrohre im Wert von 5.600 RM, den Rest der Bausumme brachte die Gemeinde durch diverse Kollekten auf.

Am 6. Juni 1899 wurde der Grundstein durch den Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg gelegt. Wir freuen uns, dass unsere Gemeinde im November 2016 (!) endlich das Foto dieser Grundsteinlegung auffinden konnte. Die Kirche wurde am 4. Advent 1900 eingeweiht.

1914 mussten die Glocken für Kriegszwecke abgegeben werden. Erst 1925 konnten neue Glocken angeschafft werden.

In der Nacht vom 15. Oktober 1944 wird die Kirche bei einem der größten Bombenangriffe auf Wilhelmshaven schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte bis 1949 mit einfachen Mitteln. Ab 1953 wurden die vom Kirchenmaler Hermann Oetken (Delmenhorst) gestalteten  Fenster eingesetzt. Die neue Orgel baute die Werkstatt Alfred Führer (Wilhelmshaven) und 1962 konnten die 1939 abgegebenen Glocken ersetzt werden. Eine grundlegende Sanierung mit Neugestaltung des Altarraumes erfolgte 1978 durch die Architekten Iwersen.

Den wundervollen Fenstern Oetkens liegt ein Vers aus dem Epheserbrief 2, 19 zu Grunde: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.“

Dies haben sich die Menschen des Stadtteils stets zu eigen gemacht und die täglich  geöffnete Kirche zu ihrem „Wohnzimmer“ gemacht.