Geschichte der Dreikönigskirche in Frankfurt am Main

Die drei Könige werden in der Bibel "Weise aus dem Morgenland“ genannt. Sie wurden in der Tradition zu Schutzpatronen für Reisende. Vermutlich sind sie deshalb Namenspaten für die Kirche an der alten Handels- und Pilgerroute den Main entlang.

 

Historischer Überblick

1340 Weihe einer gotischen Spitalkapelle
1452 Kapelle wird Pfarrkirche
1531 Die Dreikönigskirche schließt sich der lutherischen Reformation an, indem sie ihren ersten evangelischen Pfarrer offiziell zugeteilt bekommt
1690 Barockisierung der Kirche
1875 Abriss wegen altersbedingter Schäden und Bau der neugotischen Hallenkirche als städtebauliches Pendant zum Frankfurter Dom durch Dombaumeister Josef Franz von Denzinger
1881 Einweihung der jetzigen Dreikönigskirche
1934 Beitritt der Dreikönigsgemeinde zur "Bekennenden Kirche“
1945 Instandsetzung nach Kriegsschäden
1956 Glasfenster von Charles Crodel
1961 Einbau der Schuke-Orgel (besonders geeignet für Barock-Musik)


Bildtafel des Allgemeinen Almosenkastens aus dem Jahre 1531

Im hinteren Bereich der Kirche hängt eine Bildtafel des „Allgemeinen Almosenkastens“, eine Wohltätigkeitseinrichtung, die 1531 gegründet wurde, um hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Jede Kirche in Frankfurt hatte eine eigene Almosenkastentafel. Diese ist die einzige, die noch existiert.
 

Die Kirchenfenster

wurden 1956 von Charles Crodel geschaffen. Ringsum zeigen sie die Reise der drei Könige nach Bethlehem. Die Chorfenster stellen die Hauptstücke des Katechismus von Martin Luther dar: Zehn Gebote, Taufe, Glaubensbekenntnis, Abendmahl, Vater Unser. Dieses Bekenntnismotiv wurde von Crodel gewählt, weil sich Dreikönig als erste Frankfurter Gemeinde zur Reformation bekannte und im „Dritten Reich“ dem Bekenntnis treu geblieben ist.


Drei Gemälde hinter dem Altar

(aus dem Jahr 1994) der Künstlerin Petra Falk versinnbildlichen die Dreifaltigkeit: Gott der Vater (Gold für Ewigkeit), Gott der Sohn (erdfarbenes Kupfer für Menschwerdung), Gott der Heilige Geist (Silber vermittelt die Botschaft, dass Gott nicht fassbar ist).


Die Schuke-Orgel

(47 Register) war 1961 ein Geschenk der Stadt Frankfurt zu Ehren des einflussreichen, blinden Organisten an Dreikönig, Helmut Walcha.