Geschichte der St. Jakobskirche in Nürnberg

Geschichte der St. Jakobskirche in Nürnberg

St. Jakob ist eine evangelische Kirche in Nürnberg. Sie liegt im südwestlich gelegenen Jakoberviertel der Altstadt und ist der Ausgangspunkt für den mittelfränkischen Jakobsweg nach Rothenburg.

 

Die Kirche wurde am 20. Februar 1209 von Kaiser Otto IV an den deutschen Ritterorden übergeben. Die kleine romanische Kapelle wurde etwa 80 Jahre später abgerissen. Man verwendete das Abbruchmaterial für einen Neubau, der auf dem alten Chorfundament errichtet wurde. Der Deutsche Orden gründete gegenüber der Kirche das St. Elisabeth-Hospital. Von König Friedrich II wurde der Orden mit immer mehr Besitz ausgestattet. 1304 kamen der alte Königshof und das umliegende Gelände dazu.

 

Seit der Reformationszeit evangelisch Stadtkirche

In der Reformationszeit wurde die St. Jakobskirche eine der evangelischen Stadtkirchen. 1531 wurde eine Predigerstelle geschaffen, die Kirche blieb aber weiterhin im Besitz des katholischen Deutschen Ordens. 1632, während des 30-jährigen Kriegs, enteignete König Gustav Adolf den Deutschen Orden, übergab die Jakobskirche der Stadt Nürnberg und ließ eine umfangreiche Renovierung durchführen. 1648 wurde sie durch die Bestimmungen des Westfälischen Friedens an den Deutschen Orden zurückgegeben. Im Zuge der Säkularisation fiel das Deutschordenshaus 1806 mit allen Gebäuden an das Königreich Bayern.

 

Die Jakobskirche enthält bedeutende Kunstwerke: Die "Heimsuchungsgruppe“ (entstanden 1522) zeigt die Begegnung von Maria und Elisabeth. Sie stammt aus der Werkstatt des Nürnberger Bildhauers Veit Stoß. Zu dessen Meisterwerken gehört auch die "Anna-Selbdritt-Gruppe“ von 1500. Außerdem findet sich in St. Jakob der älteste Nürnberger Hochaltar (1370). Während der Adventszeit (Fastenzeit) sind die Altarflügel geschlossen. Die Außenseiten zeigen die Anbetung der Könige und die Kreuzigungsszene.

 

Pilgerkirche und Anlaufstelle mit "Offener Tür"

1810 wurde St. Jakob die dritte evangelische Stadtpfarrkirche. Heute ist sie der Mittelpunkt einer sehr engagierten Kirchengemeinde von etwa 1.300 Gemeindegliedern. Sie hat vor allem einen Namen als Pilgerkirche und als Kirche, in der Menschen in vielfältigen sozialen und spirituellen Nöten eine Anlaufstelle finden. Aus diesem Grund ist die kirchliche Beratungsstelle „Offene Tür – Cityseelsorge an St.Jakob“ seit 2005 in der Kirche angesiedelt.