Geschichte der Christuskirche in Rom

Geschichte der Christuskirche in Rom

Die Anfänge der evangelischen Gemeinde Rom liegen im Jahre 1817. Damals kamen in der Wohnung des  Sekretärs der Preußischen Legation beim Heiligen Stuhl, Christian Carl Josias Bunsen, evangelische Christen deutscher Sprache zusammen, um des 300. Jahrestages der Reformation zu gedenken. Bei dieser Feier im November 1817 wurde auch die Hoffnung geäußert, in einhundert Jahren in Rom in einer eigenen Kirche evangelische Gottesdienste feiern zu können.

 

Evangelische Gottesdienste in Rom seit 1819

Die ersten Schritte dazu unternahmen der preußische Legat beim Heiligen Stuhl, Barthold Georg Niebuhr, und sein Vertreter und Nachfolger Christian Carl Josias Bunsen. Auf ihr Bestreben hin entsandte der König Friedrich Wilhlem III. von Preußen im Jahr 1819 den ersten evangelischen Pfarrer nach Rom, Heinrich Schmieder. Seither gibt es evangelische Gottesdienste in Rom – bis 1870 war dies allerdings nur im Schutze der Preußischen Botschaft möglich. Am Sitz der Botschaft, im Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol, wurde im Erdgeschoss eine Gesandtschaftskapelle geschaffen und eingerichtet. Hier fanden die Gottesdienste der evangelischen Gemeinde bis zum Jahre 1915 statt.

 

Mit dem Jahr 1870 wurde Rom Hauptstadt des Königreiches Italien. Religions- und Kultusfreiheit ermöglichten es nun auch den Minderheitenkirchen, Grundstücke in Rom zu erwerben und eigene Kirchen zu bauen. Die evangelische Gemeinde kaufte ein Grundstück in der Villa Ludovisi, nahe der Aurelianischen Stadtmauer. Hier ließ Kaiser Wilhelm II. von dem Architekten Franz Schwechten die Christuskirche bauen. Am 2. Juni 1911 wurde der Grundstein für den Bau der Christuskirche gelegt. Im Jahre 1915 war der Kirchbau fast fertig gestellt. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg konnte die Christuskirche aber erst 1922 eingeweiht werden.

 

Christusmosaik und goldener Mosaikhimmel

Die Ausstattung der Christuskirche ist sehr edel und kostbar. Ins Auge fällt beim Betreten der Kirche als erstes das große Christusmosaik in der Apsis und der goldene Mosaikhimmel. Einige Gegenstände in der Kirche stammen noch aus der Gesandtschaftskapelle. Dazu zählen die Altarbibel, der Ambo, die Tondi mit den Evangelisten und Jesus Christus und der Taufstein, den der dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen geschaffen hat. Eine weitere wichtige Verbindung besteht zu den Luther-Gedenkstätten in Deutschland. Denn Kanzel, Altar, ein zweites Taufbecken und die Glocken sind Geschenke der Frauenvereine des Gustav-Adolf-Vereins in Magdeburg, Erfurt, Eisleben/Mansfeld und Wittenberg. Auf der rückseitigen Empore befindet sich eine große, von einem Schüler von Max Reger konzipierte Steinmeyer-Orgel.