Die Hochschule für Kirchenmusik in Herford

Die Hochschule für Kirchenmusik in Herford

Die Hochschule für Kirchenmusik in Herford – die einzige Ausbildungsstätte ihrer Art im nordwestdeutschen Raum – wurde 1948 zunächst mit einem Programm einzelner Kurse eröffnet, bevor sie 1949 unter dem Namen "Kirchenmusikschule" ihre erste Satzung erhielt.

Heute werden hier hauptberufliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker bis zum B- bzw. Bachelor-Examen ausgebildet, bei entsprechender Eignung auch bis zum darauf aufbauenden A- bzw. Master-Examen oder zur Künstlerischen Reifeprüfung in einem der fünf Bereiche Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation, Chorleitung, Klavierspiel und Spiel historischer Tasteninstrumente (wie Cembalo, Clavichord u.a.).

    

Studierende aus Japan, Russland und Korea

Die Ausbildung ist stark praxisorientiert durch Gemeindepraktika und regelmäßige Seminarangebote zur Kinderchorleitung, zum Gemeindesingen, in Christlicher Popularmusik oder Musikermedizin. Die äußerst günstige Relation von gut 40 Studierenden bei 30 haupt- und nebenamtlichen Lehrkräften ergibt sich aus dem hohen Anteil an Einzelunterricht und den kleinen Unterrichtsgruppen, die eine individuelle Förderung der Studierenden gestatten. Charakteristisch für die Hochschule ist außerdem das stattliche Kontingent ausländischer Studierender aus Japan, Korea, Lettland, Madagaskar, Russland, Ungarn und anderen Ländern sowie eine ebenso internationale Dozentenschaft.

 

Zentrale künstlerische Anliegen des Ausbildungsinstituts sind die Arbeit des Hochschulchores und der Westfälischen Kantorei – eines Auswahlensembles aus Ehemaligen, Freunden und Studierenden der Hochschule, das ebenfalls 1948 gegründet wurde –, die Blechbläserarbeit, das Orgelliteraturspiel sowie die Orgelimprovisation. Der Hochschulchor geht unter seinem Leiter Professor Hildebrand Haake, der zugleich Chef der Westfälischen Kantorei ist, regelmäßig auf Konzertreisen im In- und Ausland. Die letzten Reisen führten den Chor nach Frankreich und Island sowie 2011 nach Israel und Palästina. Aus der Chorarbeit der Hochschule entstanden mehrfach CD-Produktionen.

 

Traditionell arbeitet die Hochschule mit anderen Kulturträgern der Region und darüber hinaus zusammen, wie beispielsweise mit dem Herforder Orgelsommer, der Staatlichen Hochschule für Musik Detmold, der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford und dem Philharmonischen Orchester Bielefeld. Bereits zweimal war die Hochschule beteiligt bei der Planung und Ausrichtung des Internationalen Orgelwettbewerbs Herford.

 

Jubiläum mit einer Kirchenoper

Ihr 60-jähriges Bestehen im Jahr 2008 feierte die Hochschule für Kirchenmusik mit einem herausragenden Projekt: der viermaligen szenischen Aufführung der Kirchenoper "La Rappresentatione di anima e di corpo von Emilio de’ Cavalieri". Die Studierenden erhielten damit die außergewöhnliche Gelegenheit chorischer und zugleich schauspielerischer Arbeit und erlebten hautnah die Entstehung einer Operninszenierung. Mit Aufführungen im Kloster Dalheim und zum Düsseldorfer Altstadtherbst, auf einer Konzertreise 2009, den 5. Herforder Chorfesttagen 2010 und der Israel-Palästina-Tournee 2011 präsentierte sich die Hochschule überregional und war damit erneut Werbeträger ihrer Qualität, ihres Engagements und ihres Standorts.

 

Trägerin der Hochschule für Kirchenmusik Herford ist die Evangelische Kirche von Westfalen; Förderung erhält das Institut durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die evangelischen Landeskirchen von Kurhessen-Waldeck, Schaumburg-Lippe und Braunschweig, die Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern und Nordwestdeutschland sowie die Selbständige Evangelisch-lutherische Kirche.

 

Prof. Dr. Helmut Fleinghaus

Rektor der Hochschule für Kirchenmusik Herford

 

 


 

Weitere Informationen zur Hochschule für Kirchenmusik Herford im Internet unter: www.hochschule-herford.de