Christliches Menschenbild
Ausgehend von der Überzeugung, dass der Mensch Teil der göttlichen Schöpfung ist, gewinnt der Mensch als Ebenbild Gottes seinen besonderen Schutz. Die Würde des Menschen ist einzigartig und unersetzlich und ist Grundlage jeglichen menschlichen Miteinanders. Die Pädagogik an unseren Schulen weiß sich diesen Zusammenhängen verpflichtet.
Die Würde des Schülers ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Grundlage jeglicher schulischer Maßnahmen. Die Würde der Mitarbeiter der Schule ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Grundlage jeglichen schulischen Miteinanders (frei nach Artikel 1 des Grundgesetzes).
Wir sind als freie Christen verantwortlich für unser Tun. Wir wissen aber auch, dass wir als unvollkommene Wesen auf die Hilfe und den Schutz Gottes bauen dürfen.
Ausgehend von diesen Grundüberlegungen versuchen wir, dem schulischen Alltag immer wieder neu gerecht zu werden.
Unsere Konsequenzen daraus
Alle Schüler sind einzigartig und in ihrer Persönlichkeit sehr verschieden. Unsere Pädagogik hat sich deshalb an Schülern zu orientieren, deren Leistungsfähigkeit nicht auf alle Zeiten festgelegt ist, sondern steten Schwankungen unterworfen ist. Entsprechend muss neben lehrerzentrierten Unterrichtsverfahren besonders auf Unterrichtsformen geachtet werden, die dem individualisierten Lernen seine gebührende Beachtung schenkt: Freiarbeitsformen, offene Unterrichtsformen, Referate, eigenes Recherchieren und andere. Alle pädagogischen Überlegungen, die individuelle Entwicklungen und Fortschritte erleichtern, verdienen eine besondere Beachtung.
Alle Schüler entwickeln ihre Begabungen und ihre Bildung in einem sozialen Rahmen. Deshalb hat auch die Schule die Aufgabe, die Schüler in einem sozialen Kontext zu fordern. Sie entwickeln ihre Persönlichkeit nur in einer fruchtbaren Auseinandersetzung untereinander und im Miteinander mit ihren ihnen verantwortlichen Lehrern.
Die Schüler werden deshalb schon früh in die Verantwortung für die Gemeinschaft mit eingebunden, um ihnen damit die Chance zu geben, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, sich anzunehmen und als verantwortliche Menschen zu mündigen und engagierten Bürgern heranzuwachsen. Nach dem Mentorenkonzept der Schule übernehmen ältere Schüler Betreuungsaufgaben für die Jüngeren, unter anderem in der Lernwerkstatt, als Streitschlichter, als Begleiter beim Mittagessen, beim Sport und bei der Musik, in den Workshops und im Internat.
Die Polis Schule
Eine Ganztagesschule und ein Internat sind in besonderem Maße der Herausforderung verpflichtet, Formen des Miteinanders unter eigenverantwortlichen Gesichtspunkten zu suchen, da die Schüler durch die längere Schulzeit in besonderem Maße geprägt werden. Dabei spielt das Menschbild eine wichtige Rolle, dem die Rahmenbedingungen der schulischen Organisation entsprechen müssen. Die demokratischen Beteiligungsrechte an der Schule werden erst dann ihrem Anspruch gerecht, wenn sie nicht nur als Spielwiese gesehen werden müssen.
Deshalb haben sich die Schüler eine SMV-Satzung gegeben, die konsequent versucht hat, Elemente einer parlamentarischen Demokratie als Schülermitverantwortung einzuführen.