Ich stehe hier vor dem verschlossenen Tor zum Tansania-Park in Hamburg. In ihm wird erinnert an eine der dunklen Phasen unseres Volkes - an die Kolonialzeit, in der von Deutschen vor allem Völker in Afrika unterdrückt und ausgebeutet wurden. Diese Tür ist verschlossen, weil wir noch nicht so richtig zu wissen scheinen, wie wir uns unserer Geschichte wirklich öffnen können.
In der Kolonialzeit vor über hundert Jahren wurden vor allem Länder in Afrika von unseren Vorfahren ausgebeutet. Deutsche nahmen sich, was sie wollten. Dahinter steckte die Überzeugung "Wir sind besser als ihr. Wir dürfen das".
Dieses Denkmal hier entstand 1939, mitten in der Nationalsozialistischen Zeit. Heute ist das Denkmal umstritten. Was damals eine Heldentat war, ist für uns Heutige ein Verbrechen, bei dem mehr als eine halbe Million vor allem afrikanische Menschen gewaltsam ums Leben kamen.
Die Erinnerung ist der Schlüssel für Versöhnung und Frieden. Wir müssen uns erinnern durch die Namen von Straßen, durch die Namen von Parks, durch Mahnmahle. Aber dabei denken wir nicht zuerst an die Täter und Verbrecher sondern an die Opfer.