Das Wort zum Sonntag: "Über Geld"
Pastorin Adelheid Ruck-Schröder
13.10.2012 22:40

Wie wichtig ist Ihnen und auch mir eigentlich unser Geld?

 

„Geld ist nicht so wichtig.“, sagen zwar viele. „Glück und Gesundheit sind viel wichtiger.“

Ja, gut.

Aber trotzdem wollen wir doch genau wissen, mit wessen Geld Wulff seine Flitterwochen finanziert hat.

 

„Geld ist nicht so wichtig.“, meinen ja viele.

Aber ich als Pastorin brauche auch Geld. Ich habe nämlich eine neue Mikroanlage in unserer Gemeinde. Die hat mehrere Tausend gekostet. Und brauche dringend noch mehr Geld, um unsere Kirche zu sanieren.

 

„Geld ist nicht so wichtig.“

Aber Steinbrücks Nebeneinkünfte beschäftigen inzwischen selbst seine Genossen, nicht nur politische Gegner.

 

Geld lässt keinen kalt. Wenn’s ums Geld geht, hat jeder Gefühle:

 

Empörung zum Beispiel: Darf einer an einem Abend so viel verdienen wie ein Harz IV-Empfänger im ganzen Jahr nicht kriegt? Das ist doch unverhältnismäßig, oder? 

 

Geld macht uns neidisch und auch misstrauisch: Warum kriege ich eigentlich nicht so viel für meine Arbeit? Und geben die Abgeordneten ihre Einkünfte überhaupt richtig an?

 

Geld regt unsere Sehnsüchte an: So ein Millionengewinn bei Günther Jauch wäre doch toll. Dann hätte ich so richtig ausgesorgt.

 

 

Also: Wie wichtig ist uns eigentlich unser Geld?

Sehr wichtig.  Jesus hat das gewusst. Er erzählt diese Geschichte dazu:

Ein reicher Kornbauer hat viel geerntet. Mehr als sonst. Wohin mit dem riesigen Ertrag? „Ich bau mir größere Scheunen!“ spricht er. „Darin sammle ich meine Vorräte.  Und dann sage ich zu meiner Seele: Jetzt hast Du einen großen Vorrat für viele Jahre.  Habe nun Ruhe, iss und trink und habe guten Mut!“

Aber Gott sprach zu ihm: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem gehört dann, was du angehäuft hast?“

So geht es dem, der sich Schätze sammelt und nicht reich ist bei Gott.

 

So weit die Geschichte von Jesus.

 

Reiche Kornbauern wird es immer geben - Leute, die viel verdienen. Und ein schöner Verdienst ist ja erst einmal auch eine schöne Sache.

 

Gleichzeitig ist Geld keinen Pfifferling wert.

Wenn wir in einem tieferen Sinn Bilanz ziehen, wenn es um uns selbst geht, um unsere Seele, um unser Leben. Dann zählt Geld rein gar nichts.

 

Dies auseinanderzuhalten, ist gar nicht so leicht:

 

Geld bringt mich nicht in den Himmel.

Auf Erden kann ich Geld aber sinnvoll einsetzen. Nicht nur anhäufen. Das ist das Mindeste.

Zum Neiden besteht kein Grund. Denn: Wer viel hat, der kann auch viel geben.

 

Guten Abend.

Sendeort und Mitwirkende